Unterstützung für Salman Rushdie: „In jeder Stunde an Dich gedacht“

In New York haben Persönlichkeiten aus der Welt der Literatur eine Unterstützungskundgebung für den schwer verletzten britisch-amerikanischen Schriftsteller Salman Rushdie abgehalten. Der 75-Jährige war am Freitag vergangener Woche niedergestochen worden. Rushdie erlitt Verletzungen am Auge, am Arm und am Rumpf. Schriftsteller Paul Auster richtete sich in einer Ansprache an seinen Kollegen.

„Ich habe in der vergangenen Woche jeden Tag, in jeder Stunde an Dich gedacht. Ich habe daran gedacht, dass ich Dich als Bruder und einzigartigen Menschen liebe, und ich habe an die Freundschaft gedacht, die wir in den vergangenen 30 Jahren aufgebaut haben. Meine Frau Siri, ich und alle die anderen, die sich hier am heutigen Morgen versammelt haben, beten, dass Du bald wieder auf die Beine kommst. Und wir sprechen hier über die Verteidigung von Freiheit, Gerechtigkeit und Toleranz, an die Du und wir alle hier so leidenschaftlich glauben“, so Auster.

Der 24-jährige Tatverdächtige, ein US-Amerikaner mit libanesischen Wurzeln, bekannte sich nicht schuldig. Der damalige iranische Revolutionsführer Ajatollah Khomeini belegte Rushdie 1989 mit einer Fatwa, was einem Todesurteil gleichkommt, und setzte ein Kopfgeld auf den in Indien geborenen Schriftsteller aus. Khomeini bezeichnete Rushdies Werk Die Satanischen Verse damals als „gegen den Islam, den Propheten und den Koran" gerichtet.