USA verbieten russisches Antivirenprogramm Kaspersky

Die US-Behörden haben das russische Antivirenprogramm Kaspersky verboten. "Kaspersky wird unter anderem nicht mehr in der Lage sein, seine Software in den Vereinigten Staaten zu verkaufen und Updates für bereits im Einsatz befindliche Software bereitzustellen", teilte das US-Handelsministerium mit. (Pau BARRENA)
Die US-Behörden haben das russische Antivirenprogramm Kaspersky verboten. "Kaspersky wird unter anderem nicht mehr in der Lage sein, seine Software in den Vereinigten Staaten zu verkaufen und Updates für bereits im Einsatz befindliche Software bereitzustellen", teilte das US-Handelsministerium mit. (Pau BARRENA)

Die US-Behörden haben das Antivirenprogramm der russischen Firma Kaspersky verboten. "Kaspersky wird unter anderem nicht mehr in der Lage sein, seine Software in den Vereinigten Staaten zu verkaufen und Updates für bereits im Einsatz befindliche Software bereitzustellen", teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag mit. Eine Untersuchung habe gezeigt, dass die russische Regierung über "offensive Cyberfähigkeiten" verfüge und in der Lage sei, "Kasperskys Tätigkeiten zu beeinflussen oder zu lenken", hieß es weiter.

Daher "stellen Kasperskys andauernde Aktivitäten in den Vereinigten Staaten ein nationales Sicherheitsrisiko dar", fügte das Handelsministerium hinzu. "Russland hat immer wieder gezeigt, dass es die Fähigkeit und die Absicht hat, russische Firmen wie Kaspersky Lab zu nutzen, um sensible US-Informationen zu sammeln und als Waffe einzusetzen", sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo.

Das Verbot gilt den Angaben des Ministeriums zufolge auch für Partnerunternehmen, Tochter- und Muttergesellschaften von Kaspersky.

Das Unternehmen wies die Vorwürfe zurück. Das US-Handelsministerium habe seine Entscheidung aufgrund "des aktuellen geopolitischen Klimas und theoretischer Bedenken" gefällt", teilte Kaspersky der Nachrichtenagentur AFP mit. Das Unternehmen werde alle gesetzlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um seine Aktivitäten fortsetzen zu können.

Der Konzern mit Hauptsitz in Moskau hat laut Angaben des US-Handelsministeriums Niederlassungen in 31 Ländern und mehr als 400 Millionen Privat- und 270.000 Firmenkunden in mehr als 200 Ländern.

Das US-Handelsministerium rief Kaspersky-Kunden dazu auf, zu einer anderen Virenschutzsoftware zu wechseln. Wer das Programm weiterhin benutze, werde aber nicht mit Sanktionen belegt. Die US-Behörden gewährten Kaspersky eine Frist bis zum 29. September, um den US-Kunden vor der Einstellung der Firmenaktivitäten ausreichend Zeit für die Suche nach Alternativen zu geben.

Bereits 2017 hatten die USA die Nutzung von Kaspersky-Software für Bundesbehörden untersagt. 2022 wurden Produkte, die direkt oder indirekt von Kaspersky bereitgestellt werden, als "Bedrohung für die innere Sicherheit" eingestuft.

In Deutschland warnte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik bereits im März 2022, kurz nach dem Beginn des Ukraine-Krieges, vor dem Einsatz von Kaspersky-Produkten.

Aufgrund der Vorwürfe zur Zusammenarbeit mit den russischen Behörden hatte das Unternehmen 2020 verkündet, dass die Daten seiner westlichen Kunden seien in ein Datenzentrum in der Schweiz überführt worden seien.

kü/bfi