Von digital zu real: Mark Zuckerbergs Metaverse-Beine gibt es jetzt in echt

Bisher ist Mark Zuckerbergs Metaverse größtenteils eine Lachnummer. Einer der vielen Dinge, die allgemeine Heiterkeit sorgen: die Beine seiner Avatars beziehungsweise der Mangel daran. Kaum zeigt Zuckerberg dann seine virtuellen Beine her, tauchte prompt eine Spielfigur derselben auf. Was steckt dahinter?

Mark Zuckerbergs Avatar hat jetzt Beine - zumindest gewissermaßen. Diese gibt es jetzt auch in echt - zumindest gewissermaßen (Bild: Meta)
Mark Zuckerbergs Avatar hat jetzt Beine - zumindest gewissermaßen. Diese gibt es jetzt auch in echt - zumindest gewissermaßen (Bild: Meta)

Ein wenig sind Beine zum Sinnbild für den bisherigen Stand des Metaverse geworden, jene virtuelle Welt, die Mark Zuckerberg vor einem Jahr als Zukunft des Internets ausgerufen hatte. Zunächst hatten die Avatare, mit denen man sich dieser Welt bewegen können soll, nämlich keine.

Vor wenigen Wochen präsentierte Mark Zuckerberg im Rahmen der "Meta Connect"-Konferenz schließlich stolz die ersten Avatare mit Unterbau und ließ als Beweis sein eigenes virtuelles Gegenstück Luftsprünge vollführen. Daraufhin folgte die Meldung, dass Meta hierbei ein wenig geschummelt hatte: Die Beine waren gar nicht Teil der KI-gesteuerten Virtual-Reality-Welt, sondern wurden durch ein Motion-Capture-System, das Zuckerbergs eigene Bewegungen nachahmte, dargestellt.

Nun geht die abstruse Diskussion um Zuckerbergs virtuelle Meta-Beine in die nächste Runde - denn die gibt es jetzt auch in echt: eine reale Nachbildung der digitalen Darstellung von Zuckerbergs echten Beinen also.

Entdeckt wurden diese in der Spielzeugabteilung einer Walmart-Filiale in Florida, wie Mashable berichtet. Kleine, körperlose Spielzeugbeine ruhen in einer Plastikverpackung, auf der der Name "der begehrteste Bestandteil des Metaverse" - so hatte sich Zuckerberg bei seiner Präsentation selbst zum Thema Beine geäußert - zusammen mit dem Meta-Logo prangt. "Jetzt kannst du virtuell: sitzen (Stuhl), sitzen (Tisch), Insekten zertreten, den Can-Can tanzen, Parkett auf Holzfäule prüfen", lautet das Kaufargument.

Kein Walmart-Produkt, sondern ein Kunstprojekt

Für das Spielzeug zeichnet laut Mashable nicht etwa Walmart selbst verantwortlich, sondern ein Softwareingenieur, der nebenbei unter dem Pseudonym Legboot als "Raubkopie-Künstler" arbeitet, wie er sich selbst auf Social Media bezeichnet.

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Auf Twitter postete er selbst ein Foto von dem selbstgebastelten Spielzeug und legte dabei "Mink Zuckelfarg" Worte in den Mund: "Ich bin sehr stolz auf die Arbeit meines Teams in Sachen digitaler Gliedmaßen. Wir lösen hier sehr komplexe Probleme..."

Gibt es die Beine doch zu kaufen? Fehlanzeige

Inspiriert worden sei er durch die kuriose Vorführung von Mark Zuckerberg, wie Legboot Mashable erklärt. Er habe für sein Fake-Spielzeug einer billigen, online bestellten Plastikfigur "die Beine amputiert" und Meta-blau angemalt. Dass die Sprache auf der Verpackung in knappem, schlechtem Englisch gehalten ist, soll nicht nur den Meme-Sprech des Internets parodieren, sondern auch wirken, als sei das Spielzeug nicht lizensierte Billigware aus China, bei der es Übersetzungsfehler gegeben habe.

Bei den Meta-Spielzeugbeinen handelt es sich lediglich um einen Gag, der keinesfalls in Produktion gehen soll. Zu heikel ist die Gratwanderung zwischen Kunstfreiheit einer Parodie und Urheberrechsverletzung, wie Legboot erklärt.

Weiterhin bleibt das Metaverse also bein-los - und das Gespött des Internets.

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