Weltwetterorganisation: El-Niño-Phänomen rollt an

Die Weltwetterorganisation geht davon aus, dass das Wetterphänomen El Niño die zweite Jahreshälfte bestimmen wird. Das Wetterphänomen, das nicht mit dem menschengemachten Klimawandel zu verwechseln ist, erhöht die Wahrscheinlichkeit höherer Temperaturen vor allem im äqatorialen Pazifikraum.

Ein El Niño-Jahr macht es allerdings deutlich wahrscheinlicher, dass Temperaturrekorde gebrochen - und die Auswirkungen des Klimawandels weiter verstärkt werden. Betroffen sind vor allem Regionen in Südostasien, im südlichen Afrika und in Australien: dort gibt einen Temperaturanstieg und geringere Niederschläge, das Risiko von Buschbränden steigt.

Auch in Brasilien und dem nördlichen Teil Südamerikas wird es trockener, genauso im mittleren Westen der USA. Für mehr Regen sorgt El Niño dagegen in Ostafrika, ebenso wie an der Westküste Nord- und Südamerikas und in Sri Lanka. Eine gute Nachricht ist der El Niño für den Golf von Mexiko: dort sinkt die Gefahr von Hurrikans, weil weniger Feuchtigkeit in der Luft ist.

Das Gegenteil ist im Pazifik der Fall: dort drohen mehr gefährliche Stürme.

In Europa hingegen sind die Auswirkungen des Wetterphänomens eher gering.

Von einem El Niño sprechen Forscher:innen, wenn sich die oberen Wasserschichten im Pazifik in Tropennähe (entlang der mittel- und südamerikanischen Küste) stark erwärmen. Die Westpassatwinde schwächen sich ab oder wehen Richtung Osten, wodurch sich das warme Oberflächenwasser vor der Küste Südamerikas staut. Kaltes Tiefwasser kann nicht mehr an die Oberfläche gelangen. Der Jetstream verschiebt sich Richtung Süden und die Stratosphäre mehr als zehn Kilometer über der Erde wird wärmer.

Meterologen hatten bestätigt, dass im tropischen Pazifik erstmals seit Jahren wieder El Niño-Bedingungen herrschen.

Den letzten starken El Niño hatte es 2015/2016 gegeben.