Wie sind eigentlich die Banknoten entstanden

Banknoten gehören mittlerweile zu unserem Alltag. Doch das war nicht immer so. Im Vergleich zu Münzen ist Papiergeld eine noch recht neue Erfindung.

Während es Münzen schon seit über 2700 Jahren gibt, sind Banknoten noch eine relativ
Während es Münzen schon seit über 2700 Jahren gibt, sind Banknoten noch eine relativ "neue" Erfindung. (Bild: Getty Images)

Heutzutage sind Banknoten allgegenwärtig. Wir bezahlen damit unsere Einkäufe, einen neuen Haarschnitt oder auch die Drinks im Club oder die Kinokarten (wenn wir nicht auf unsere EC- oder Kreditkarte zurückgreifen). Doch seit wann gibt es eigentlich schon Geldscheine und warum hat man sie überhaupt eingeführt?

Die ältesten bekannten Münzen stammen aus dem 7. Jahrhundert vor Christus und fanden erstmals in Kleinasien Anwendung. Bis zur Erfindung der ersten Geldscheine sollten aber noch über 2300 Jahre ins Land ziehen.

Erstmals wurden Banknoten im Jahr 1660 in Schweden eingeführt. Damals prägte man in Schweden riesige Plattenmünzen, die auch schon mal 20 Kilo wiegen konnten. Die Münzen wurden damals aus Kupfer und aus Silber geprägt. Während Kupfer reichlich vorhanden war, sah das bei Silber schon ganz anders aus.

Weil Münzen zu schwer wurden: In Schweden wird Papiergeld eingeführt

Entsprechend wertvoll war Silber damals schon. Sollte eine Kupfermünze nun den selben Metallwert wie eine Silbermünze haben, kann man sich vorstellen, wie groß und schwer so eine Kupfermünze wurde. Das so eine unhandlich Kupfermünze nicht in die damaligen Münzbeutel passte, versteht sich von selbst.

Aus diesem Grund erfand eine schwedische Bank das Papiergeld. Die Banknoten wurden als Kredite auf künftige Kupferfunde gehandelt. Weil man aber sehr viele Kredite aufnahm, verursachte dies eine kleine Inflation, Folge war eine erste Finanzkrise im 17. Jahrhundert.

Risikofreies Zahlungsmittel: Kommt bald der digitale Euro?

So begann die Geschichte des Papiergeldes. Zwar erkannte man schnell, dass Banknoten als Kreditinstrument sehr gefährlich sein konnten, dennoch setzten sie sich in Europa immer mehr durch.

In Großbritannien führte man im späten 17. Jahrhundert Banknoten ein, ab dem 18. Jahrhundert wurde in Preußen das erste Papiergeld ausgegeben und auch in Frankreich fand sie ihren Weg als Zahlungsmittel.

Inflation und Finanzkrisen gab es schon vor hunderten Jahren

Während der Französischen Revolution (1789 – 1799) waren Assignaten das damals in Frankreich verwendete Papiergeld. Dabei handelte es sich um Schuldscheine, die durch den Einzug der Kirchengüter zum Nationalgut und deren späterem Verkauf gedeckt werden sollten, doch die sollten zu einer schweren Inflationskrise führen und in der Grande Nation kehrte man wieder zum Münzgeld zurück.

Dies waren die ersten Versuche, in Europa Münzen durch Papiergeld zu ersetzen. Da alles noch neu war, wurde viel experimentiert, wie man mit Banknoten die Geldmenge steuern kann und welche Folgen es haben kann, wenn man viel zu viel Banknoten druckt und in Umlauf bringt. Manche Nationen haben es bis heute noch nicht wirklich gelernt. Dennoch sind Geldscheine heute nicht mehr aus unseren Geldbeuteln wegzudenken. Vielmehr gibt es mittlerweile Überlegungen, die Cent-Münzen abzuschaffen, aber dies ist eine andere Geschichte.