Wimbledon live im TV: Wer ist die größte deutsche Tennishoffnung?

Die 136. Auflage der Wimbledon Championships (erste Woche: ab Montag, 3. Juli, 11.45 Uhr bis 22 Uhr) steht vor der Tür. Sky Sport sendet exklusiv rund 400 Stunden Tennis live. Der heißeste Anwärter auf den Titel ist auch bei diesem Grand-Slam-Turnier Novak Djokovic (36). Er konnte bereits die Australian und die French Open für sich entscheiden. (Bild: 2023 Getty Images/Julian Finney)

Strenge Regeln, ein Rasenplatz in England und die Crème de la Crème der internationalen Tenniselite: Das dritte Grand-Slam-Turnier der Saison steht vor der Tür. Was steckt hinter dem Mythos Wimbledon, wer vertritt Deutschland - und welche Favoriten dürfen vom Titel träumen?

"Wenn man auf dem Platz ist, spürt man die besondere Atmosphäre, diese britische Klasse. Es ist nicht alles mit Werbung zugepflastert, der Rasen und die Spieler in Weiß stehen im Mittelpunkt. Es ist einfach ein Stück Tennisgeschichte", schwärmte Patrick Kühnen (57) bei einem Event des Senders Sky von einem der wichtigsten Sportereignisse des Jahres. Die Rede kann hier nur von Wimbledon sein. Der ehemalige Tennisprofi weiß, wovon er spricht. Er selbst stand 1988 im Viertelfinale des legendären Turniers. Heute steht Kühnen als Experte im Wechsel mit Katharina Kleinfeldt neben Kommentator Yannick Erkenbrecher für Sky vor der Kamera. Denn auch in dieser Tennis-Saison liegen die Rechte exklusiv bei dem Pay-TV-Sender, wenn die Besten der Besten wieder auf dem "heiligen Rasen" um den Grand-Slam-Titel kämpfen. Ein Highlight, das viele Menschen bewegt: "Bei uns allen gibt es nur drei Jahreszeiten im Tennis: vor Wimbledon, Wimbledon und nach Wimbledon", wie Boris Becker, der jüngste Wimbledon-Sieger aller Zeiten, einst so schön sagte.

Sky Sport überträgt (erste Woche: ab Montag, 3. Juli, 11.45 Uhr bis 22 Uhr) auf bis zu fünf Kanälen rund 400 Stunden Tennis der Extraklasse live. Wer schon die Qualifikation sehen möchte, hat Glück: Von Montag, 26. Juni, bis Donnerstag, 29. Juni, werden die Spiele täglich im kostenlosen Livestream gezeigt. Insgesamt zwölf Kommentatoren und Kommentatorinnen, darunter beispielsweise Stefan Hempel, berichten im Rahmen der 136. Auflage der Wimbledon Championships live für den Pay-TV-Sender.

Dieses Jahr gibt es ein Novum bei den Sportübertragungen: Sky und und Tageszeitung Bild kooperieren. Insgesamt werden fünf Tennismatches kostenlos im Livestream auf bild.de und sportbild.de übertragen. Von der Vorrunde bis zum Viertelfinale wird jeweils ein Spiel pro Runde gezeigt. Jede Spielerin und jeder Spieler ist maximal einmal zu sehen. Den Auftakt macht das Erstrundenmatch der deutschen Hoffnung Alexander Zverev (26).

Auf ihm liegt die deutsche Hoffnung für Wimbledon: Jan-Lennard Struff (33) ist derzeit die landesweite Nummer eins - noch vor seinem Team-Kollegen Alexander Zverev (26). Eine gute Voraussetzung: "Struffi" konnte sich zuletzt in Stuttgart im Finale gegen Frances Tiafoe durchsetzen - und das auf Rasen. (Bild: 2023 Getty Images/Adam Pretty)
Auf ihm liegt die deutsche Hoffnung für Wimbledon: Jan-Lennard Struff (33) ist derzeit die landesweite Nummer eins - noch vor seinem Team-Kollegen Alexander Zverev (26). Eine gute Voraussetzung: "Struffi" konnte sich zuletzt in Stuttgart im Finale gegen Frances Tiafoe durchsetzen - und das auf Rasen. (Bild: 2023 Getty Images/Adam Pretty)

Zwischen "Challenge Cup" und "Rosewater Dish": Wer erspielt sich die Trophäen?

Während der zwei Turnierwochen tummeln sich die Reporter Moritz Lang und Hartmut von Kameke vor Ort am Mikrofon. Zwei weitere bekannte Gesichter des Sports bringen zusätzlich ihre Expertise ein: Mischa Zverev (35) und Julia Görges (34) sind als Co-Kommentatoren mit von der Partie. Beide sind in der zweiten Turnierwoche am Dienstag, 11. Juli, und Mittwoch, 12. Juli, bei den Viertelfinalspielen (13.45 Uhr bis 20 Uhr) der Damen und Herren zu hören. Außerdem wird Görges das Halbfinale (Donnerstag, 13. Juli, 14.15 bis 19 Uhr) und das Finale der Damen (Samstag, 15. Juli, 14.45 bis 20.15 Uhr, es läuft auch: Doppelfinale der Männer) um die "Rosewater Dish" als Co-Kommentatorin begleiten. Bei den Entscheidungen der Herren um den "Challenge Cup" am Freitag (14. Juli, 14.15 bis 20 Uhr) und Sonntag (16. Juli, 14.45 bis 21 Uhr, es läuft auch: Doppel-Finale der Frauen) übernimmt Mischa Zverev das Kommentatorenpult.

Die beiden wissen, wovon sie reden: Görges hat 2018 mit dem Halbfinale in Wimbledon den Höhepunkt ihrer Karriere erreicht - und das mit 29 Jahren. "Ich war einerseits sehr glücklich, aber auch sehr überrascht", erinnert sich die Sportlerin in einem Interview. "Das war ein ganz besonderer Moment in Richtung Karriereende", sagt die heute 34-Jährige. Auch der Rasen sei eine besondere Herausforderung gewesen. Wer jetzt an Wildwuchs denkt, der irrt gewaltig: Die 19 Spiel- und 22 Trainingsplätze werden das ganze Jahr über mit kritischem Blick gepflegt, um dann für den großen Moment auf exakt acht Millimeter gestutzt zu werden.

Boris Becker (rechts) hält bis heute den Rekord des jüngsten Wimbledon-Gewinners in der Geschichte des Turniers. "Bei uns allen gibt es nur drei Jahreszeiten im Tennis: vor Wimbledon, Wimbledon und nach Wimbledon", sagte er einst. Auch der ehemalige Profi Patrick Kühnen (57) schwärmt vom Mythos Wimbledon. Heute steht der Experte für Sky vor der Kamera. (Bild: 2017 Getty Images For BMW/Alexander Hassenstein)

Mischa Zverev über den Rasen-Court: "Man muss den Platz annehmen"

Ja, in Wimbledon ist einfach alles ein bisschen anders: Was zu Wimbledon gehört wie die Scones zu England, sind zum Beispiel Erdbeeren mit Sahne. Rund 28.000 Kilogramm der kleinen Früchte und 7.000 Liter Sahne wandern jedes Jahr durchschnittlich in die Bäuche der hungrigen Zuschauerinnen und Zuschauer. Ob das mit ein Grund für die ungewohnte Stille vor Ort ist? "Vor dem Aufschlag ist es immer so still wie auf keinem anderen Platz der Welt", weiß Kühnen. "Daran muss man sich als Spieler erst einmal gewöhnen." Genauso wie an den vergleichsweise unruhigen Untergrund.

Nicht jeder Spieler oder jede Spielerin könne sich gleich schnell auf die Gegebenheiten einstellen, erklärt Kühnen. "Man muss den Platz annehmen", stimmt Zverev zu, der seinen Bruder und Wimbledon-Teilnehmer Alexander "Sascha" Zverev (26) beim Training kräftig unterstützt. Sein kleiner Bruder sei jedenfalls topfit und könne sich gut anpassen: "Er will eben ganz nach oben." Neben dem kleinen Zverev ruhen die deutschen Hoffnungen auch auf Jan-Lennard Struff (33). "Struffi" konnte sich zuletzt in Stuttgart im Finale gegen Frances Tiafoe durchsetzen - und das auf Rasen. Eine gute Voraussetzung, sind sich die Experten einig. Neben den beiden gesetzten Spielern im Hauptfeld gehen auch Daniel Altmaier (24), Dominik Koepfer (29) und Yannick Hanfmann (31) für Deutschland an den Start.

Mischa Zverev (35) stand 2017 bei den US Open im Achtelfinale. Heute stärkt er seinem kleinen Bruder, Alexander Zverev (26) den Rücken, wenn es darum geht für Wimbledon zu trainieren. "Er ist topfit und kann sich gut anpassen", weiß der 35-Jährige seinen jüngeren Bruder einzuschätzen. Überdies fungiert er als Co-Kommentator bei Sky. (Bild: 2018 Getty Images/Alex Grimm)

Sky-Moderator Yannick Erkenbrecher: "Gibt es überhaupt jemanden, der Novak Djokovic stoppen kann?"

Heißester Anwärter auf den Titel ist auch in diesem Jahr der Serbe Novak Djokovic (36). Sein Ass im Ärmel: eine Menge Erfahrung. "Auf dem Papier ist er der Favorit, aber vielleicht gibt es eine Überraschung", glaubt Mischa Zverev. Für Kühnen hat auch der Spanier Carlos Alcaraz (20) gute Chancen. Er wurde mit seinem Sieg bei den US Open 2022 zur jüngsten Nummer Eins der ATP-Weltrangliste - und löste damit Djokovic zeitweise ab. Doch der Profi hat sich an die Spitze zurückgekämpft und in diesem Jahr bereits die Australian Open und die French Open gewonnen. "Gibt es überhaupt jemanden, der Novak stoppen kann?", fragt Moderator Erkenbrecher schmunzelnd.

Zu den Favoritinnen auf den Titel bei den Damen zählen die beiden Experten die Aufschlag-starke Jelena Rybakina (24), die seit 2018 für Kasachstan spielt, sowie die Polin Iga Swiatek (22), die zuletzt die French Open gewann. Und dann ist da noch Aryna Sabalenka (25), eine weißrussische Tennisspielerin, die in diesem Jahr bei den Australian Open im Einzel ganz oben stand.

Aus deutscher Sicht darf man sich auf Tatjana Maria (35) und Jule Niemeier (23) freuen. Letztere erreichte bei den US Open 2022 das Achtelfinale. Niemeier ist vor allem auf Rasen stark: Der Belag komme ihrem Spiel sehr entgegen, betonte sie einst in einem Interview. Trotz ihrer verletzungsbedingten Aufgabe beim Tennisturnier in Berlin Ende Juni rechnet die Sportlerin mit einem Start in Wimbledon, erklärte ihr Management. Auch im Hauptfeld vertreten ist Anna-Lena Friedsam (29). Sie schnupperte in den vergangenen Jahren schon häufiger Achtelfinale-Luft bei Grand-Slam-Turnieren. Außerdem wird die fünfmalige Turniersiegerin Venus Williams im Alter von 43 Jahren noch einmal in Wimbledon im Einzel antreten. Wie der All England Club mitteilte, erhält die US-Amerikanerin eine Wildcard.

Julia Görges erreichte den Höhepunkt ihrer Karriere im Alter von 29 Jahren als sie 2018 ins Wimbledon-Halbfinale einzog. Die heute 34-Jährige lässt ihre Expertise als Co-Kommentatorin beim Pay-TV-Sender Sky einfließen. (Bild: 2020 Getty Images/Clive Brunskill)
Julia Görges erreichte den Höhepunkt ihrer Karriere im Alter von 29 Jahren als sie 2018 ins Wimbledon-Halbfinale einzog. Die heute 34-Jährige lässt ihre Expertise als Co-Kommentatorin beim Pay-TV-Sender Sky einfließen. (Bild: 2020 Getty Images/Clive Brunskill)