Nach wochenlanger Irrfahrt: zweite Gruppe Rohingya in Indonesien angekommen

Rohingya-Flüchtlinge erhalten in einer Moschee an der Küste Indonesiens medizinische Notversorgung, nachdem sie wochenlang auf offenem Meer waren.

Am Montag kam bereits die zweite Gruppe erschöpfter Flüchtlinge innerhalb von zwei Tagen im nördlichen Küstenort Muara Tiga an. Diesmal waren es mindestens 185 Menschen, darunter 83 Männer, 70 Frauen und 32 Kinder.

Seit Ende November auf offenem Meer unterwegs

Einer der Flüchtlinge gab an, dass sie Ende November in Bangladesch aufgebrochen seien und seitdem auf dem Meer unterwegs gewesen seien. Mindestens 20 Menschen seien auf der Irrfahrt gestorben.

Chris Lewa, die Direktorin des Arakan Projekts, das die Rohingya in Myanmar unterstützt, bestätigte am Dienstag, dass das Boot tatsächlich einen Monat lang auf dem anamanischen Meer trieb. Es handelte sich dabei um eine von vier Flüchtlingsgruppen, die von Bangladesch aus im späten November in kleineren Booten aufgebrochen waren, um nicht von der Küstenwache entdeckt zu werden. Anschließend wurden sie auf vier größere Boote aufgeteilt.

Eins davon ist nun in Indonesien angekommen. Ein weiteres wurde am 8. Dezember von einem vietnamesischen Öltanker vor der Küste Myanmars gerettet, am 18. Dezember wurde noch eines von der Marine Sri Lankas entdeckt und in Sicherheit gebracht.

Die Rohingya werden in Myanmar verfolgt

Die Gruppe kam aus Myanmar, wo den Sicherheitskräften des Landes vorgeworfen wird, die Rohingya brutal zu vertreiben. Malaysia ist für die verfolgten Rohingya zu einem häufigen Ziel geworden, aber auch das Nachbarland Indonesien hilft immer wieder in Seenot geratenen Booten.