Zwei Tage Frühling oder gar Frühsommer, dann neuer brachialer Wettersturz

Extremwetter in Europa: 40 Grad in Spanien, 10 Grad in Deutschland! In Südeuropa dürfte es der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen werden, in Deutschland dagegen endet er etwas "zu kalt". Der Jetstream ist schuld.

Seit Tagen herrscht in Südeuropa eine große Hitze. Spanien und Portugal leiden unter Dürre und Hitzewelle. Doch die Lage spitzt sich nächste Woche weiter und zu das Wetterextrem über Europa wird noch größer. Mitte nächste Woche werden in Südspanien 39 oder sogar 40 Grad erwartet. Der Aprilrekord, der in Südspanien bei knapp 35 Grad liegt, würde damit buchstäblich pulverisiert werden.

Kälte legt sich über Mitteleuropa

Bei uns in Mitteleuropa dagegen steht ein neuer Vorstoß kalter Luftmassen bevor! Hier in Deutschland werden nächste Woche zeitweise nur Tageswerte um 10 Grad erwartet, was wiederum eine ungewöhnliche Kälte für die aktuelle Jahreszeit ist. Bei uns dürfte der April "zu kalt“ enden, in Südeuropa wird es wohl der wärmste April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Schon jetzt gibt es dort Temperaturen wie sie eigentlich erst im Juli oder August erwartet werden. Und schuld daran ist der Jetstream!

UV-Schutz und Co.: Unterschätzen wir die Kraft der Frühjahrssonne?

"Der Jetstream ist ein Starkwindband um die Nordhalbkugel. Er mäandriert um die gesamte nördliche Hemisphäre. Die nachfolgende Karte zeigt seine Lage in den kommenden Tagen. Er liegt für uns ziemlich ungünstig und macht den Weg für kalte Luftmassen auf Nordwesten frei. Zugleich wölbet er sich von Süden nach in Richtung Norden. Damit wiederum ist aus Afrika der Weg für große Hitze nach Spanien und Portugal frei. Er verhält sich dabei wie eine Mauer. Der Süden wird extrem heiß, der Norden und die Mitte von Europa bleiben in ungewöhnlich kalter Luft. Die beiden Luftmassen vermischen sich nur kurzzeitig. Das ist beispielsweise heute und morgen der Fall. Da wird es auch in Deutschland mal warm und teilweise sonnig. Das freundliche Wetter sollte man ausnutzen. Aber aufgepasst! Im Westen kann es heute Nachmittag und Abend schon erst heftige Gewitter mit Starkregen und Sturmböen geben. Teilweise ist auch Hagel dabei. Morgen wird es noch wärmer, statt wie heute maximal 20 oder 21 Grad, sind dann sogar bis zu 24 Grad möglich. Regional kann es auch für 25 Grad reichen. Das wäre dann der erste Sommertag des Jahres 2023. Doch nächste Woche erwartet Deutschland der große Wettersturz. Dann sind zeitweise kaum 10 Grad drin und es gibt wieder Nachtfrost. Zugleich werden in Südeuropa Topwerte nahe der 40-Grad-Marke gemessen“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de), gegenüber dem Wetterportal wetter.net (www.wetter.net).

So geht es in den kommenden Tagen weiter:

Freitag: 15 bis 20 Grad, oft Sonne und trocken, aber im Westen zum Nachmittag Gewitter!

Samstag: 18 bis 24 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, im Westen früh erste Schauer und Gewitter, sonst trocken

Sonntag: 13 bis 18 Grad, Aprilwetter im ganzen Land

Montag: 10 bis 14 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, Schauer

Dienstag: 7 bis 12 Grad, sehr kühl und nass, in den Hochlagen Schneeregen oder Schnee

Mittwoch: 7 bis 12 Grad, wechselhaftes Aprilwetter

Donnerstag: 12 bis 17 Grad, immer wieder Regenschauer

Freitag: 12 bis 16 Grad, Mix aus Sonne und Wolken, einzelne Schauer

Samstag: 12 bis 16 Grad, durchwachsen, immer wieder Schauer

Der Frühsommer ist da, aber er bleibt nicht lange

Heute und morgen heißt es das nette Frühlings- bzw. Frühsommerwetter zu genießen. Aber auch da ist es nicht überall durchweg schön sonnig. Im Westen gibt es heute Nachmittag und Abend schon wieder Schauer und Gewitter, auch morgen ist es im Westen schauriger als im Osten. Dort ist es am längsten schön.

Richtig heizen bei wechselhaftem Aprilwetter: Ein Experte klärt auf

Nächste Woche kommt dann der nächste Wettersturz. Brrr, nachts wieder Frost und am Tag kaum 10 Grad in einigen Regionen. Das lange 1. Mai-Wochenende wird dann auch eher bescheiden ausfallen…so zumindest ist der aktuelle Stand!

"Die Maiprognose wurde unterdessen deutlich nach unten korrigiert. Zunächst sollte der Monat 2 Grad wärmer als normal ausfallen, nun nur noch 0,5 bis 1 Grad wärmer. Mal sehen was am Ende übrig bleibt. Der April wird jedenfalls "zu kalt“ enden. Das gab es bei einem Monat schon lange nicht mehr“, so Wetterexperte Jung.