1. Hilfsschiff legt in Sizilien an - 35 Menschen dürfen nicht von Bord

Nach rund zwei Wochen Irrfahrt auf offener See hat ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation "SOS Humanity" den Hafen von Catania in Sizilien anlaufen dürfen. An Bord waren 179 aus Seenot gerettete Bootsmigrantinnen und -migranten. Zunächst durften nur Minderjährige und Erkrankte an Land gehen.

SOS Humanity berichtete, eine Gruppe von 35 Menschen habe auf dem Schiff bleiben müssen. Ein Mann brach laut SOS Humanity nach der Entscheidung zusammen und musste von Bord gebracht werden.

Auf der Suche nach einem Hafen kreuzen in der Nähe von Sizilien jetzt noch drei Hilfsschiffe, darunter die norwegische Geo Barents. Die Medizinerin Lucia Blanco Soto von Ärzte ohne Grenzen, die den Einsatz koordiniert, berichtete von dort: "Dies ist kein idealer Ort für so viele Menschen, alle sind sehr eng beieinander. Krankheiten verbreiten sich sehr leicht."

Italien: Neue Regierung restriktiv

Im sizilianischen Augusta durfte bereits am Samstag der Öltanker "Zagara" mit 58 Bootsmigranten und zwei Leichen an Bord anlegen.

Die italienische Regierung hat die Migrationspolitik seit der Amtsübernahme Ende Oktober verschärft, sicherte aber zu, Verletzte, Frauen und Kinder an Land zu lassen. Andere müssten auf den Schiffen bleiben. Aus Sicht der Regierung in Rom sind die Flaggenstaaten für die an Bord aufgenommenen Menschen verantwortlich, im Fall der "Humanity 1" also Deutschland.

In Gewässern um Sizilien warten jetzt neben der Geo Barents noch die deutsche "Rise Above" der "Mission Lfeline" und die "Ocean Viking" mit insgesamt bis zu 900 Menschen an Bord auf Einlauf-Genehmigungen. Auf der "Geo Barents" allein sind über 570 aus Seenot Gerettete.