"37 Sekunden"-Star Emily Cox: "Wer die Grenzen anderer Menschen nicht respektieren kann, muss gestoppt werden"

Emily Cox spielt in der ARD-Serie "37 Sekunden" Clara Anderson, deren Vater Carsten (Jens Albinus) ein berühmter Rockstar ist. Bald kommt heraus: Er hatte eine Affäre mit Claras bester Freundin - und zumindest der "letzte Sex" war nicht einvernehmlich. (Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/Barbara Bauriedl)
Emily Cox spielt in der ARD-Serie "37 Sekunden" Clara Anderson, deren Vater Carsten (Jens Albinus) ein berühmter Rockstar ist. Bald kommt heraus: Er hatte eine Affäre mit Claras bester Freundin - und zumindest der "letzte Sex" war nicht einvernehmlich. (Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/Barbara Bauriedl)

Mit "37 Sekunden" läuft derzeit die vielleicht beste deutsche Serie des Jahres im Ersten und der ARD Mediathek. Hauptdarstellerin Emily Cox hat eine klare Meinung zum Thema sexuelle Übergriffigkeit - das im Sechsteiler am Beispiel eines alternden Popstars und seiner jungen Geliebten behandelt wird.

Die ARD-Serie "37 Sekunden" (ARD-Mediathek) entfaltet eine enorme Wucht und wird bereits vielfach diskutiert. Wohl noch nie zuvor hat man die Frage "einvernehmlicher Sex oder Vergewaltigung" so klug, komplex und hochspannend inszeniert in einer deutschen Serie gesehen. Emily Cox spielt im Sechsteiler die Tochter eines alternden deutschen Rockstars (Jens Albinus), der sich auf eine Affäre mit einer jungen Musikerin eingelassen hat - nebenbei die beste Freundin seiner Tochter. Und zumindest der letzte Sex zwischen dem Idol und seinem Fan war wohl nicht einvernehmlich. Das behauptet jedenfalls Songwriterin Leonie (toll geespielt von Paula Kober). Ihr öffentliches Statement zieht in der Serie eine persönliche und öffentliche Debatte samt Prozess nach sich. Emily Cox, in Wien aufgewachsene Tochter eines Engländers und einer Irin, ist seit 15 Jahren im Film- und Fernsehgeschäft aktiv und erfolgreich. In der britischen BBC/Netflix-Serie "The Last Kingdom" spielte sie über mehrere Staffeln die Hauptrolle.

Auch in Deutschland ist die 38-Jährige gut gebucht - und hat bisher noch keine negativen Erfahrungen in Sachen sexuelle Übergriffigkeit erlebt. Dennoch hat Emily Cox eine klare Meinung zu Menschen, die der Meinung sind, dass "künstlerische Freiheit" am Set auch Sex betreffen könnte, den der oder die andere nicht will: "Es ist auf jeden Fall gut, dass Stellen geschaffen werden, an die man sich wenden kann, wenn es übergriffiges Verhalten gibt", sagt die Schauspielerin im Interview mit der Agentur teleschau. "Ich hoffe und glaube, dass es immer seltener passieren wird, dass man am Set respektlos miteinander umgeht."

Und wenn doch etwas passiert? Auch dazu hat Cox eine klare Meinung: "Wer die Grenzen anderer Menschen nicht respektieren kann und will, hat in meinen Augen ein ernstes Problem und muss gestoppt werden."

Die Serie "37 Sekunden" ist bereits komplett in der ARD-Mediathek verfügbar. Linear liefen die ersten drei Episoden am vergangenen Dienstag. Die Folgen vier bis sechs kann man im "Live"-Fernsehen am Dienstag, 22. August, ab 22.50 Uhr, verfolgen.

Anwältin Clara (Emily Cox) und die begabte Songwriterin Leonie (Paula Kober) sind beste Freundinnen. Doch Clara weiß nicht, dass Leonie eine Affäre mit ihrem Vater eingegangen ist. (Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/Barbara Bauriedl)
Anwältin Clara (Emily Cox) und die begabte Songwriterin Leonie (Paula Kober) sind beste Freundinnen. Doch Clara weiß nicht, dass Leonie eine Affäre mit ihrem Vater eingegangen ist. (Bild: ARD Degeto/Odeon Fiction GmbH/Barbara Bauriedl)