Die AfD verliert in Wahlumfragen so stark wie nie: Diese Grafiken zeigen, wie sich die Werte aller Parteien aktuell entwickeln

Die AfD verliert in Wahlumfragen aktuell an Zustimmung: Parteichefin Alice Weidel.  - Copyright: Picture Alliance
Die AfD verliert in Wahlumfragen aktuell an Zustimmung: Parteichefin Alice Weidel. - Copyright: Picture Alliance

Die AfD hat in zwei aktuellen Wahlumfragen spürbar ab Zustimmung verloren. Sie bleibt aber zweitstärkste Partei in Deutschland. Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, würden 19 Prozent der Befragten die AfD wählen. Das waren 3 Prozentpunkte weniger als Anfang des Jahres - und damit der bisher stärkste Verlust der AfD Umfragewerte im Monatsvergleich. Das ergaben sowohl der ARD-Deutschlandtrend von Infratest dimap als auch das ZDF-Politbarometer der Forschungsgruppe Wahlen.

Stärkste Kraft bleibt die Union. Die CDU/CSU verliert im ARD-Deutschlandtrend einen Prozentpunkt auf 30 Prozent. Die SPD legt zu auf 16 Prozent (+2), die Grünen klettern auf 14 Prozent (+1). Die FDP verliert einen Prozentpunkt und würde mit 4 Prozent den Einzug in den Bundestag ebenso verpassen wie die Linke. Die neue Partei Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hätte dagegen mit 5 Prozent der Umfrage zufolge eine Chance auf den Einzug ins Parlament.

 - Copyright: ARD
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Im ZDF-Politbarometer kommt die Union in der Sonntagsfrage unverändert auf 31 Prozent. Die SPD legt auch hier zwei Prozentpunkte auf 15 Prozent zu. Die Grünen verlieren einen Punkt auf 13 Prozent. Auch die Forschungsgruppe Wahlen sieht weder die FDP noch die Linke oder auch die Freien Wähler derzeit über der 5-Prozent-Hürde – wohl aber Wagenknechts BSW mit 6 Prozent (+2).

 - Copyright: Forschungsgruppe Wahlen
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AFD Umfragewerte fallen: Mehrheit gegen Verbot

Zuvor waren die AfD-Umfragewerte bereits in anderen Umfragen unter die 20-Prozentmarke gerutscht. Seit einer Veröffentlichung der Redaktion Correctiv über ein Treffen radikaler Rechter unter anderem mit AfD-Funktionären vor rund drei Wochen haben Proteste und Demonstrationen gegen rechts zugenommen. Auch die Debatte über ein mögliches AfD-Verbot neu entfacht. Von den mehr als 1300 Befragten des ARD-Deutschlandtrends hält mehr als die Hälfte (51 Prozent) eine Einleitung eines Verbotsverfahrens für nicht angemessen. 37 Prozent halten ein Verbotsverfahren für angemessen.

Die folgende Grafik zeigt, wie sich die Umfragewerte der wichtigsten Parteien in den vergangenen Monaten entwickelt haben und aktuell entwickeln. Die Grafik bildet jeweils die Mittelwerte der jeweils aktuellsten Umfrage von acht Meinungsforschungsinstituten ab.

Für dieses Wochenende sind vielerorts Demonstrationen gegen rechts angekündigt. In Berlin ist am Samstag eine Menschenkette aus Demonstranten um den Reichstag unter dem Motto „Wir sind die Brandmauer“ geplant. Laut Veranstalter sind mehr als 100 000 Menschen angemeldet. An den vergangenen beiden Wochenenden hatten in vielen deutschen Städten Hunderttausende Menschen für Demokratie und gegen Rechtsextremismus demonstriert. Im ARD-Deutschlandtrend gaben 72 Prozent der Befragten an, Verständnis für das Anliegen der Demonstranten zu haben.

Für den ARD-Deutschlandtrend befragte Infratest Dimap 1303 Wahlberechtigte zwischen dem 29. und dem 31. Januar. Die Forschungsgruppe Wahlen befragte für das ZDF-Politbarometer zwischen dem 30. Januar und dem 1. Februar 1.217 Wahlberechtigte. Beide Umfragen gelten als repräsentativ für die Wahlbevölkerung. Wahlumfragen sind aber immer mit Unsicherheiten behaftet. Unter anderem erschweren nachlassende Parteibindungen und kurzfristigere Wahlentscheidungen den Meinungsforschern die Gewichtung der Daten. Grundsätzlich spiegeln Umfragen nur das Meinungsbild zur Zeit der Befragung wider und sind keine Prognosen auf den Wahlausgang.

Mit Material von dpa.