Yahoo Nachrichten Barcelona verbietet Ferienwohnungen
Barcelona, eines der wichtigsten Touristenziele Spaniens, hat angekündigt, die Vermietung von Wohnungen an Touristen bis 2028 zu verbieten.
Mit dieser Maßnahme soll die wachsende Wohnungsnot angegangen werden, die in Touristenstädten wie Barcelona besonders akut ist. In einer der meistbesuchten Städte Europas wird künftig Wohnraum gegenüber der touristischen Nutzung Vorrang erhalten.
So soll der Anstieg der Immobilienpreise eingedämmt und die Stadt für die Bewohner lebenswerter gemacht werden.
Während der beiden Amtszeiten der ehemaligen Bürgermeisterin Ada Colau (2015–2023) wurde ein Flächennutzungsplan verabschiedet, der die Eröffnung neuer Hotels nur in der Peripherie zuließ. Das hatte allerdings erhebliche Auswirkungen auf den Markt für Kurzzeitmieten hatte.
Die Notwendigkeit eines nachhaltigen Tourismus und die Vermeidung weiterer Ferienwohnungen, die für einen Anstieg der Immobilienpreise gesorgt haben, liegen dem Plan zugrunde. In den letzten 10 Jahren sind die Mieten in Barcelona um etwa 70 % gestiegen und die Immobilienpreise um durchschnittlich 40 % gestiegen.
Der sozialistische Bürgermeister von Barcelona, Jaume Collboni, gab jetzt bekannt, dass er bis November 2028 die 10.101 Lizenzen für Ferienwohnungen widerrufen wird. Barcelona hat seit 2014 keine neuen Lizenzen mehr vergeben.
Das Vorgehen Barcelonas spiegelt einen globalen Trend wider, in dem Städte beginnen, die Auswirkungen des Massentourismus zu bekämpfen.
Nicht alle sind einverstanden
Die Entscheidung, Ferienwohnungen zu verbieten, hat Kontroversen ausgelöst und wird voraussichtlich in einen Rechtsstreit münden.
Die Volkspartei (PP) hat bereits beim Verfassungsgericht Beschwerde gegen den Erlass der Generalitat eingelegt, der vorsieht, bis 2028 Tausende von Häusern zur touristischen Nutzung zu schließen. Darüber hinaus erwägt der Arbeitgeberverband Apartur, vor den Europäischen Gerichtshof zu ziehen.
Barcelona versucht ein Gleichgewicht zwischen Tourismus und Lebensqualität seiner Einwohner sicherzustellen. Das Verbot von Ferienwohnungen gilt als wichtiger Schritt in diese Richtung.
