Gräfe legt nach: Deutscher EM-Schiri spaltet Experten

Täglich grüßt das Murmeltier! Manuel Gräfe hat erneut Kritik an Felix Zwayer geübt. Der ehemalige Schiedsrichter war mit der Schiedsrichterleistung seines deutschen Kollegen beim 3:0-Erfolg der Portugiesen über die Türkei nicht zufrieden. Ganz anders jedoch die Experten im TV, die Meinungen könnten unterschiedlicher nicht sein.

„Zwayer zeigte wieder Schwächen bei Zweikämpfen, so kam vor der Halbzeit Unruhe auf, aber bei einem 3:0 nicht relevant“, kommentierte Gräfe die Leistung des Unparteiischen auf X.

Daniel Siebert, der zuvor die Partie zwischen Tschechien und Georgien (Endstand 1:1) gepfiffen hatte, habe trotz neun Gelber Karten abgeliefert. Bei Zwayer hingegen seien es „leider zu viele Fehler“ gewesen und „vermutlich sein letzter Einsatz“. Es sei wieder einmal exemplarisch gewesen. „Zwayer ist nicht der schlechteste, aber sicher auch nicht der beste Bundesliga-Schiedsrichter. Nicht mehr und nicht weniger…“

Kritik berechtigt, oder nicht? Das Magenta-Kommentatoren-Duo um Jonas Friedrich und Schiedsrichter-Experte Patrick Ittrich schien mit der Leistung von Zwayer überaus zufrieden, hatten zwar eine Kleinigkeit zu monieren, sprachen Zwayer aber einen souveränen Auftritt zu.

„Man soll nicht so viel über Schiedsrichter sprechen, aber man soll sie mit benennen“, mahnte Ittrich an. „Und wenn es eine gute Leistung ist, darf man es auch so sagen. Ich stehe ja nun oft genug selber hier unten und weiß wie es ist auf dem Platz zu stehen. Mir tut es einfach gut und ich freue mich einfach für meine Kollegen, für meine Freunde, wenn Spiele gut laufen, so wie heute. Das macht mein Schiedsrichterherz glücklich“, führte er aus.

Die Meinung von Gräfe und Ittrich gehen also weit auseinander. Geht es nach Ittrich, habe sich Zwayer definitiv ein weiteres Spiel verdient. „Nach der Leistung, auch weil es im Vorfeld ein super schwieriges Spiel für die Schiedsrichter war.“ Der hohe Druck und die Konstellation der Gruppe spiele dabei eine bedeutende Rolle. „Deswegen denke ich schon, dass das definitiv noch ein Spiel geben könnte für ihn.“

Shkodran Mustafi konterte Ittrich daraufhin und kam auf eine vermeintliche Foulszene zu sprechen. „Für mich war es kein Foul. Ich verteidige meine Verteidiger. Es war kein Foul, er hätte nicht pfeifen dürfen. Und wenn er pfeift, dann soll er die Gelbe weglassen.“

Unterdessen wurde Zwayer im Netz aufs Übelste beleidigt - und die Vorgeschichte des 43-Jährigen einmal mehr aufgerollt: Zwayer wurde vorgeworfen, in den Wettskandal um Robert Hoyzer verwickelt zu sein und Schmiergeld angenommen zu haben. Die Staatsanwaltschaft hatte damals ermittelt, seine Wohnung durchsucht, das Verfahren aber schließlich wieder eingestellt.