IAEO-Chef kritisiert Iran wegen intransparentem Atomprogramm

Beim Weltgipfel der Regierungen in Dubai hat Rafael Grossi, der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation, den Iran wegen fehlender Transparenz kritisiert.

Die Regierung in Teheran gebe der Organisation keinen ausreichenden Einblick in ihr Atomprogramm.

"Der Iran verweigert Antworten und Zusammenarbeit"

"Wenn der Iran ein Atomkraftprogramm haben will, was er bereits hat, kann er das haben, und das ist auch richtig so. Das ist kein Problem", sagte Grossi.

"Aber er muss ein Kontrollsystem haben, dass seinen Tätigkeiten entspricht, und er verweigert der Organisation Antworten und eine angemessene Zusammenarbeit", so der IAEO-Chef weiter.

Erst am Samstag hatte Ali Akbar Salehi, der ehemalige Leiter der iranischen Atombehörde, verkündet, das Land habe alle Teile zum Bau einer Atomwaffe "in der Hand".

Der Iran zeige "ein nicht ganz transparentes Gesicht, wenn es um seine nuklearen Aktivitäten geht", kritsierte Grossi. Das erhöhe die Gefahren.

Auch auf Salehis Aussagen bezog sich der Generaldirektor der IAEO.

"Es gibt immer mehr Gerüchte über Atomwaffen, so auch kürzlich im Iran. Ein sehr hoher Beamter sagte, dass sie eigentlich alles hätten, es sei demontiert", so Grossi.

"Bitte lassen Sie mich wissen, was Sie haben", forderte er die iranische Regierung auf.

Teheran verfügt wohl über genug Uran zur Waffenherstellung

Im März des vergangenen Jahres fand die Internationale Atomenergie-Organisation im Iran Partikel fast waffenfähigen Urans. Die iranische Regierung betonte stets die ausschließlich friedliche Nutzung von Uran.

Die Sicherheitsdienste der USA gehen davon aus, dass der Iran bisher kein Atomwaffenprogramm hat; es sei jedoch ausreichend angereichertes Uran für mehrere Waffen vorhanden.