Kommt am 1. Mai die "historische Mobilisierung" in Frankreich?

Die Wut gegenüber der französischen Regierung wegen der Rentenreform flacht nicht ab. Am Donnerstag stürmte eine Gruppe von Demonstrierenden das Gebäude des Börsenbetreibers Euronext in Paris.

In Lyon wurden die Büros der staatlichen Eisenbahngesellschaft SNCF von Angestellten gestürmt.

Bei Demonstration am Kraftwerk Gardanne im Südfrankreich rief die Gewerkschaft CGT zu einem historischen Mobilisierungstag am 1. Mai auf.

"Der 1. Mai wird ein noch nie dagewesener und außergewöhnlicher Tag der Mobilisierung sein", kündigte Sophie Binet, Gewerkschaftsführerin der CGT an. "Beispiellos, weil es das erste Mal ist, dass alle Gewerkschaftsorganisationen zu einer Demonstration am 1. Mai aufgerufen haben. Es wird also ein Tag der vereinten und populären Mobilisierung sein."

Beim Besuch einer Schule in Südfrankreich traf Macron Lehrkräfte und Schüler:innen und versprach mehr Gelder für Schulen sowie Gehaltserhöhungen für Lehrkräfte.

Er wurde auch erneut nach den anhaltenden Protesten gefragt. Von Einknicken gegenüber der Demonstrierenden, die die Rücknahme der Reform fordern, kann nicht die Rede sein. Es sei "normal, dass Wut geäußert wird", doch man müsse jetzt weiter nach vorne blicken und voranschreiten, sagte Macron.

Macron hatte auf einer Tour durch das ländliche Frankreich versucht, die seit drei Monaten anhaltende Wut der Bürger über seine Rentenreform zu besänftigen.