Nobelpreise verliehen: "Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen"

Bei Zeremonien in Oslo und Stockholm sind die diesjährigen Nobelpreisträgerinnen und -träger ausgezeichnet worden. Die Medaillen wurden zehn Männern, zwei Frauen und zwei Organisationen verliehen.

Im Rathaus von Oslo überreichte das norwegische Nobelkomitee den Friedensnobelpreis an die Vorsitzende des ukrainischen Zentrums für bürgerliche Freiheiten, Olexandra Matwijtschuk.

Sie forderte eine Bestrafung Wladmir Putins: "Wir müssen den Kreis der Straflosigkeit durchbrechen. Wir müssen ein internationales Tribunal einrichten und Putin und Lukaschenko und andere Kriegsverbrecher zur Rechenschaft ziehen, nicht nur für die Ukrainer, sondern auch für die anderen Nationen der Welt."

Mit Memorial aus Russland wurde eine weitere Menschenrechtsorganisation geehrt. Vor knapp einem Jahr verfügte das Oberste Gericht Russlands die Auflösung der Dachorganisation Memorial International, weil diese als "ausländischer Agent" einzustufen sei.

Wie Memorial wurde auch dem inhaftierten belarussischen Rechtsanwalt Ales Bjaljazki der Friedensnobelpreis für seine Verteidigung wesentlicher Bürgerrechte verliehen.

Da Bjaljazki seit anderthalb Jahren in Belarus inhaftiert ist, nahm seine Frau Natalja Pintschuk die Auszeichnung in Empfang.