Rechtsextreme stürmen Palästina-Konferenz: 3 Verletzte in Lyon

Eine Gruppe Rechtsextremer hat in Lyon in Frankreich eine Palästina-Konferenz angegriffen. Dabei wurden drei Personen verletzt.

Maskierte Männer waren gegen 20 Uhr in den Versammlungsraum eingedrungen, in der ein Arzt im Ruhestand von seiner Arbeit in Gaza berichtete. Etwa 100 Personen - darunter auch Kinder und vor allem ältere Leute - waren bei der Veranstaltung in der Altstadt im Zentrum von Lyon anwesend, viele reagierten schockiert.

Die Polizei nahm ein Mitglied einer rechtsradikalen Gruppierung fest.

Teilnehmer der Konferenz haben das Eindringen der Gruppe gefilmt - und die Videos ins Internet gestellt.

Auf einem anderen Video ist zu sehen, wie die mit Baseballschlägern bewaffnete Gruppe und nationalistischen Slogans von dannen zieht.

Dieses Video wird in rechtsextremen Kreisen in den sozialen Medien geteilt.

Bürgermeister und Innenminister verurteilen die Attacke

Der Chirurg Dr. Christophe Oberlin au Paris, der seit 20 Jahren in Krankenhäusern in Gaza operiert, sagte in der lokalen Presse, er sei schon drei Mal zuvor in Lyon bei Konferenzen gewesen - und es habe keine Probleme gegeben.

Der Bürgermeister von Lyon, der Grüne Grégory Doucet, sprach den Opfern der rechtsextremen Gewalt sein Mitgefühl aus und versprach juristische Schritte gegen die Täter.

Frankreichs Innenminister Gérald Darmanin verurteilte ebenfalls die Gewalt und kündigte an, sein Ministerium werde gegen die beteiligten Gruppen vorgehen.