Regionale Gremien segnen Forderung von IG-Metall-Spitze für Tarifverhandlungen ab

Die regionalen Tarifkommission haben die von der IG-Metall-Spitze vorgeschlagenen Forderungen für die anstehende Tarifrunde für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Elektro- und Metallindustrie abgesegnet. (Kirill KUDRYAVTSEV)
Die regionalen Tarifkommission haben die von der IG-Metall-Spitze vorgeschlagenen Forderungen für die anstehende Tarifrunde für die rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Elektro- und Metallindustrie abgesegnet. (Kirill KUDRYAVTSEV)

Die regionalen Tarifkommissionen  haben die von der IG-Metall-Spitze vorgeschlagenen Forderungen für die anstehende Tarifrunde der Elektro- und Metallindustrie abgesegnet. Die verschiedenen Bezirke der Industriegewerkschaft schlossen sich am Freitag dem Ruf nach einer Entgelterhöhung um sieben Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten an. Außerdem wollen die Gewerkschafter demnach eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um pauschal 170 Euro verlangen.

Die IG Metall verhandelt für rund 3,9 Millionen Beschäftigte. "Nach wie vor sitzt der Inflationsschock tief in den Geldbeuteln der Beschäftigten", erklärte Thorsten Gröger, IG-Metall-Bezirksleiter in Niedersachsen. "Wenngleich die Rate rückläufig ist, heißt das übersetzt nur, dass die Preise weniger schnell steigen."

"Wer von Fachkräftemangel spricht, muss auch den Azubis ein selbstbestimmtes Leben ermöglichen", ergänzte Daniel Friedrich, Bezirksleiter für Norddeutschland (Küste). "Eine überproportionale Erhöhung der Azubi-Vergütungen ist der richtige Weg."

Aus den Reihen der Arbeitgeber waren zuletzt unter Verweis auf die schwache Konjunktur, die wieder abgeschwächte Inflation und den Tarifabschluss aus dem Jahr 2022 Forderungen nach einer Nullrunde gekommen. Dies "weisen die Beschäftigten nachdrücklich und entschieden zurück", erklärte der IG-Metall-Bezirksleiter für Berlin, Brandenburg und Sachsen, Dirk Schulze. "Die Menschen brauchen mehr Geld. Dies nutzt auch der wirtschaftlichen Erholung."

Die Arbeitgeberseite reagierte mit Unverständnis auf die Forderung. "Mitten in der Rezession der Metall- und Elektro-Industrie stellt die IG Metall eine der höchsten Entgeltforderungen der jüngeren Vergangenheit auf", erklärte Stefan Moschko vom Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg. "Zugleich warnt sie vor der Deindustrialisierung. Das passt nicht zusammen."

Der IG-Metall-Vorstand hatte seine Forderungen am Montag formuliert. Nach dem Zuspruch aus den Bezirken soll am 9. Juli ein entsprechender Beschluss gefasst werden. Die Friedenspflicht in der Elektro- und Metallindustrie läuft noch bis Ende Oktober, haben sich Arbeitgeber und Gewerkschaften bis dahin nicht geeinigt, drohen Streiks.

pe/ilo