Schweiz - Steinböcke kleben wie Saugnäpfe an Staumauer und liefern faszinierendes Spektakel

Ein weiblicher Alpensteinbock mit seinen Jungen auf einem senkrechten Damm am Cingino-See.<span class="copyright">Getty Images/OLIVIER MORIN</span>
Ein weiblicher Alpensteinbock mit seinen Jungen auf einem senkrechten Damm am Cingino-See.Getty Images/OLIVIER MORIN

Steinböcke in der Schweiz erklimmen eine 50 Meter hohe Staumauer, um an für sie lebenswichtige Mineralien zu gelangen. Dabei zeigen sie eindrucksvolle Kletterkünste.

In der Schweiz haben Steinböcke einen ungewöhnlichen Weg gefunden, um an für sie lebenswichtige Mineralsalze zu gelangen. Wie „Blick.ch“ berichtet, besteigen die Tiere regelmäßig eine 50 Meter hohe Staumauer im Kanton Wallis, um das am Mauerwerk befindliche Salpeter abzulecken.

Böcke suchen nach wichtigen Salzen

„Steinböcke brauchen Mineralsalze, die sie in ihrer Nahrung nicht finden, vor allem im Winter. Also suchen sie überall nach diesem Salz“, erklärt Berghütten-Chefin Fabienne Marclay gegenüber RTS. Ihre Hütte befindet sich direkt neben einem Staudamm, an dem die Kletterkünste der Tiere beobachtet werden können.

 

Der Anblick dieser Bergkletterer lockt mittlerweile zahlreiche Wanderer an, die das einzigartige Naturspektakel vom Boden aus beobachten wollen. Die scheuen Tiere sind jedoch sehr scheu: Sobald Menschen in der Nähe der Staumauer auftauchen, flüchten die Steinböcke, berichtet Damien Marclay, der Chef der Berg-Hütte, gegenüber „Blick.ch“. Wer die Tiere in Ruhe beobachten will, sollte dies daher am besten früh morgens oder spät abends tun.

Hufe funktionieren wie Saugnäpfe

Diese schwindelerregende Kletterpartie sieht für den Menschen gefährlich aus, ist jedoch für die Steinböcke nichts Ungewöhnliches. Die Männchen liefern sich, so „Geo.de“ sogar hitzige Kämpfe auf schmalen Felsvorsprüngen. Dabei bleibt ein Absturz eine äußerst seltene Ausnahme.

Ihre speziell geformten Hufe, die „zwei getrennte Hufe und unter der Ferse eine Membran“ haben, die wie ein Saugnapf funktioniert, ermöglichen es ihnen, problemlos solche steilen Wände zu erklimmen, berichtet Marclay „Blick.ch“ weiter.

Einen besonderen Beitrag zur Trittfestigkeit leisten die verhornten Ränder der Hufe, heißt es bei „Geo.de“. Selbst auf vereistem Grund finden die Alpensteinböcke sicheren Halt, indem sie ihre Klauen verkanten. Ihre Vorliebe für steile Südhänge im Winter hat, neben den Salzen, einen einfachen Grund: Hier rutscht der Schnee weg oder schmilzt, wodurch die Steinböcke leichter an frisches Grünzeug gelangen.