Selenskyjs Reise ins Baltikum: Die Ukraine bekommt Hilfe aus Litauen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei seiner Reise in die baltischen Staaten als Erstes Litauen besucht. Nach der Zunahme der russischen Luftangriffe der vergangenen Wochen braucht die Ukraine dringend mehr Waffen. Der litauische Präsident Gitanas Nausėda sicherte Kiew seine Unterstützung zu. Nun hofft Selenskyj noch auf Hilfe aus Estland und Lettland.

"Wir haben alle das Pech, bei einem unserer Nachbarn eine so unzulängliche Führung zu haben, die Unglück und Unfreiheit hervorbringt. Aber wir werden nie wieder Gefangene aufgrund unserer geografischen Lage sein. Wir lassen nicht zu, dass Russland unsere oder eure Staatssouveränität zerstört, weil wir zusammenhalten und andere vereinen. Gemeinsam sind wir stark", sagte Selenskyj.

Auf X, ehemals Twitter, bedankte sich der ukrainische Präsident für die Unterstützung aus Vilnius. Er schrieb: "In den letzten Tagen war es in Vilnius besonders kalt. Aber heute ist es wärmer. Wenn wir zusammenhalten, weicht sogar die Kälte zurück. Und ich bin mir sicher, das wird auch Russland tun."

Im Mittelpunkt seiner Reise stehen neben Sicherheitsfragen auch Ukraines Beitritt zur Europäischen Union und zur NATO. Die drei baltischen Länder wurden während des Zweiten Weltkriegs vom russisch-sowietischen Diktator Josef Stalin annektiert, bevor sie mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion 1991 ihre Unabhängigkeit wiedererlangten. Im Jahr 2004 traten sie der NATO bei und stellten sich damit unter den militärischen Schutz der USA und ihrer westlichen Verbündeten.

Unterdessen beschossen sich die Ukraine und Rusland gegenseitig. Die russischen Streitkräfte haben die ukrainische Stadt Charkiw mit S-300 Raketen angegriffen. Die Ukraine wiederum habe nach Angaben der russischen Behörden eine Drohne auf die Region Saratow im Südwesten Russlands abgeschossen. Auf beiden Seiten wurden keine Toten und Verletzten gemeldet.