Irre Guirassy-Statistik verblüfft

Serhou Guirassy ist in der Bundesliga der Mann der Stunde. Unglaubliche 13 Treffer erzielte der Franzose in den ersten sieben Saisonspielen. Damit ist er maßgeblich daran beteiligt, dass in dieser Bundesliga-Saison so viele Tore fallen, wie zuletzt vor 39 Jahren.

Im internationalen Vergleich herrscht in der Serie A dagegen eine drastische Torflaute. Die Hälfte der 20 italienischen Teams erzielte an den ersten acht Spieltagen weniger Tore als der Stuttgart-Star im Alleingang.

Noch unfassbarer wird diese Statistik, wenn man darauf schaut, dass selbst die schlechtesten vier Teams der Seria A zusammen weniger Tore als Guirassy erzielten. Udinese, Empoli, Salernitana und Cagliari belegen in dieser Reihenfolge die Plätze 17 bis 20 der Seria A und bringen es zusammengerechnet auf magere zwölf Treffer.

Für den kürzlich entlassenen Türkei-Trainer Stefan Kuntz hat diese Torflaute eine klare Ursache. „Bloß kein Gegentor bekommen - mit dieser Maßgabe wird in vielen Ligen Fußball gespielt. In der Bundesliga ist das zum Glück nicht der Fall“, erläuterte Kuntz in seinem Kicker-Beitrag.

Bundesliga auf Rekordjagd

Die Bundesliga präsentiert sich in dieser Saison diesbezüglich entfesselt. Nur in der Saison 1984 fielen an den ersten sieben Spieltagen mehr Tore als in diesem Jahr.

Einen besonderen Anteil daran hat also Guirassy, aber auch Jonas Wind und die Bundesliga-Neulinge Harry Kane und Victor Boniface, erzielten allesamt bereits mindestens sieben Tore. Einzig 1976 konnten ebenfalls vier Spieler eine solche Treffsicherheit aufweisen.

„Solche Geschichten sind doch in Zeiten von vielen geradlinigen Karrieren das Faszinierende an diesem Sport“, schwärmte Kuntz besonders über den Durchbruch von Guirassy, der in den ersten vier Spielen sogar jeden Schuss aufs Tor verwandeln konnte.

Weniger überraschend kam für ihn der Saisonstart von Victor Boniface. „Das ein Spieler wie er sofort funktioniert, steht exemplarisch für die gute Arbeit von Scouts und Managern“, lobte Kuntz. Allerdings sieht der ehemalige Torjäger von Kaiserslautern auch noch Luft nach oben. „Er hat noch Dinger liegen lassen. Was da noch möglich ist … da braucht es nur wenig Fantasie, um das Offensivherz hüpfen zu lassen.“