Ukraine-Krieg: Die Entwicklungen am Samstag

Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine herrscht in dem Land Krieg. Hier gibt's die aktuellen Entwicklungen.

Ukraine-Krieg: Die aktuelle Lage im Überblick
Ukraine-Krieg: Die aktuelle Lage im Überblick

Hier können Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages nachlesen:

  • Selenskyj kommt nach Deutschland

  • Bundesregierung schnürt milliardenschweres Waffenpaket

  • Selenskyj in Rom eingetroffen

  • Ukraine meldet russische Drohnenangriffe

  • Selenskyj besucht Rom

  • Selenskyj: "In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren"

Die aktuelle News-Lage im Livestream:

+++ Selenskyj kommt nach Deutschland +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Wochenende erstmals seit dem russischen Angriff auf die Ukraine nach Deutschland kommen. Regierungskreise in Berlin bestätigten der Deutschen Presse-Agentur am Samstag, dass der Besuch am Sonntag stattfinden wird. Ob Selenskyj schon am Samstagabend oder erst am Sonntag eintreffen wird, blieb zunächst unklar.

+++ Deutschland liefert milliardenschweres Waffenpaket +++

Die Bundesregierung hat der Ukraine vor einem möglichen Deutschlandbesuch des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere Waffenlieferungen im Wert von 2,7 Milliarden Euro zugesagt. Unter anderem sollen 20 weitere Marder-Schützenpanzer, 30 Leopard-1-Panzer und 4 Flugabwehrsysteme Iris-T-SLM bereitgestellt werden, wie das Verteidigungsministerium am Samstag in Berlin mitteilte.

dpatopbilder - 05.05.2023, Sachsen-Anhalt, Klietz: Ukrainische Soldaten arbeiten an der Panzerkanone eines Kampfpanzers vom Typ Leopard 1 A5. Bundesverteidigungsminister Pistorius und sein dänischer Amtskollege Lund Poulsen besuchten die Ausbildung ukrainischer Soldaten an Leopard 1 A5 Kampfpanzern. Am Bundeswehrstandort Klietz im Norden Sachsen-Anhalts werden die Soldaten befähigt, das Waffensystem zu nutzen und instand zu setzen. Dazu sind deutsche und dänische Ausbilder im Einsatz, unterstützt durch Techniker der Industrie. Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Ukrainische Soldaten arbeiten an der Panzerkanone eines Kampfpanzers vom Typ Leopard 1 A5. (Foto: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa)

Nach Ministeriumsangaben geht es um die Lieferung weiterer Waffen im Wert von rund 2,7 Milliarden Euro durch Deutschland. Damit würde sich die deutsche Waffenhilfe für die Ukraine seit Beginn des Krieges im Februar 2022 nahezu verdoppeln: Seit Kriegsbeginn genehmigte die Bundesregierung Waffenlieferungen im Umfang von 2,75 Milliarden Euro. Deutschland gehört damit zu den wichtigsten Unterstützern der Ukraine - sowohl militärisch, als auch finanziell.

+++ Ukrainischer Präsident Selenskyj in Rom +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will bei einem Besuch in Italien um weitere Unterstützung bei der Abwehr des russischen Angriffs werben. Nach seiner Ankunft am Samstag in der Hauptstadt Rom traf er Staatspräsident Sergio Mattarella und Regierungschefin Giorgia Meloni.

Bei einer Audienz bei Papst Franziskus dürfte es vor allem um Wege zu Frieden gehen. Selenskyj schrieb bei Twitter von einem «wichtigen Besuch, um den Sieg der Ukraine zu erreichen».

+++ Ukraine meldet russische Drohnenangriffe +++

Die Ukraine hat zahlreiche neue russische Drohnenangriffe und mehrere Explosionen im westukrainischen Gebiet Chmelnyzkyj gemeldet. Es seien kritische Infrastruktur getroffen und Menschen verletzt worden, teilte der Bürgermeister der gleichnamigen Gebietshauptstadt, Olexandr Symtschyschyn, am Samstag mit.

Anwohner stehen neben einem Haus, das bei einem Beschuss beschädigt wurde. (Foto: Andriy Andriyenko/AP/dpa)
Anwohner stehen neben einem Haus, das bei einem Beschuss beschädigt wurde. (Foto: Andriy Andriyenko/AP/dpa)

Die Behörden sprachen von elf Verletzten. Dem Vernehmen nach waren auch Bahnanlagen betroffen. Die ukrainische Eisenbahn informierte nach dem Beschuss über Verzögerungen bei Zugfahrten um bis zu zwölf Stunden und über den Einsatz von Schienenersatzverkehr.

+++ Selenskyj besucht Rom - Weiterreise nach Deutschland offen +++

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj wird an diesem Samstag zu einem Besuch in Rom erwartet. Bestätigt war zunächst nur ein Empfang von Staatspräsident Sergio Mattarella im Quirinalspalast, dem Sitz des Oberhaupts der Republik. Es war zu erwarten, dass Selenskyj den Tag auch nutzt, um mit Regierungschefin Giorgia Meloni zu reden. Unklar war zudem, ob der Ukrainer nach den Terminen in Rom nach Deutschland weiterreisen wird. Am Sonntag wird Selenskyj in Aachen mit dem renommierten Karlspreis ausgezeichnet. Ob er ihn selbst entgegennimmt, war offen.

+++ Selenskyj: Russland intern schon auf Niederlage eingestellt +++

Selenskyj erklärte, dass sich Russlands Führung in seinen Augen insgeheim bereits auf eine Niederlage eingestellt habe. «In ihren Köpfen haben sie diesen Krieg bereits verloren», sagte er in seiner täglichen Videoansprache. «Wir müssen täglich Druck auf sie ausüben, damit sich das Gefühl der Niederlage bei ihnen in Flucht, Fehler und Verluste verwandelt.»

Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk ab. (Foto: LIBKOS/AP/dpa)
Ukrainische Soldaten feuern eine Kanone in der Nähe von Bachmut in der Region Donezk ab. (Foto: LIBKOS/AP/dpa)

Aus Russland gab es mehr als 14 Monate nach Beginn des Angriffskriegs zuletzt teils düstere Einschätzungen über die eigene Lage an der Front. So sprach etwa der russische Söldnerchef Jewgeni Prigoschin von einer «Flucht» der Armee nordwestlich der umkämpften ostukrainischen Stadt Bachmut. Das Verteidigungsministerium in Moskau hingegen betonte, es habe nur strategische Umgruppierungen gegeben.

+++ Außenminister Kuleba bittet um weitere Waffen aus Deutschland +++

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sieht Deutschland in einer Schlüsselrolle bei Waffenlieferungen für sein Land. Mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall verfüge es über «eine Art Titan der Rüstungsindustrie in Europa und wahrscheinlich in der Welt», sagte Kuleba der «Welt am Sonntag». Die Ukraine brauche Artilleriemunition, gepanzerte Fahrzeuge und Flugabwehrsysteme - das sei in Deutschland vorhanden. Deutschland habe geliefert und «kann noch mehr liefern».

Ein ukrainischer Soldat steht in einem Graben in der Nähe der russischen Stellungen in der Region Luhansk. (Foto: LIBKOS/AP/dpa)
Ein ukrainischer Soldat steht in einem Graben in der Nähe der russischen Stellungen in der Region Luhansk. (Foto: LIBKOS/AP/dpa)

+++ Russische Besatzer melden Explosionen in ostukrainischem Luhansk +++

Am Freitag meldeten die russischen Besatzer aus der ostukrainischen Stadt Luhansk zwei größere Explosionen. Die von Moskau in der annektierten Region eingesetzte Verwaltung warf der ukrainischen Armee vor, Raketen auf die knapp 100 Kilometer von der Front entfernte Stadt abgefeuert zu haben. Unabhängige Bestätigungen dafür gab es nicht. Kiew äußerte sich nicht zu den Vorwürfen.