Victory-Zeichen hinter dem Rücken von Alice Weidel: Robert Habeck äußert sich

Was wollte er damit sagen?

Dieses Bild vom 1. Juni 2022 wurde nun wieder Thema für Robert Habeck - was sollte das Victory-Zeichen in Richtung Alice Weidel? (Bild: Tobias SCHWARZ / AFP)
Dieses Bild vom 1. Juni 2022 wurde nun wieder Thema für Robert Habeck - was sollte das Victory-Zeichen in Richtung Alice Weidel? (Bild: Tobias SCHWARZ / AFP)

Erhebt man Zeige- und Mittelfinger zu einer Handgeste, kann das in unserer Kultur sowohl ein Zeichen des Friedens als auch der Siegesgewissheit sein. Was also wollte Robert Habeck damit ausdrücken, als er 2022 diese Geste dem Rücken einer vorbeigehenden Alice Weidel zeigte.

In der Talkrunde "RND vor Ort" des RedaktionsNetzwerks Deutschland wurde der Grünen-Politiker nun darauf angesprochen, was dieses Peace- oder Victory-Zeichen gegenüber Alice Weidel und damit der AfD zu bedeuten hatte - und gab darauf eine sehr unbefriedigende Antwort.

Was wollte Robert Habeck mit seiner Geste in Richtung Alice Weidel sagen?

"Das weiß ich nicht mehr. Weiß ich wirklich nicht mehr, ich schwöre", beteuerte Robert Habeck in der Gesprächsrunde und rückte davon auch nach mehrmaligem Nachfragen nicht ab.

Politische Koketterie? Vielleicht, allerdings ist es tatsächlich bereits knapp zwei Jahre her, dass dieses Bild entstanden ist. Allerdings scheint Robert Habeck jemand zu sein, der sich nicht gerne in die Karten - beziehungsweise auf den Mund - schauen lässt, wie er in dem Interview offenbarte. Darauf angesprochen, warum er sich im Gespräch mit Kabinettskollegen oft die Hand vor den Mund halte, erklärte er, dass er nicht wolle, dass "geheime Regierungsinformationen von Lippenlesern entschlüsselt werden könnten". Gelernt habe er das von Fußball-Trainer Jürgen Klopp.

Welche Geste hätte Robert Habeck lieber gezeigt?

Bezüglich der Handgeste in Richtung Alice Weidel deutete Robert Habeck jedoch auch an, dass es sich dabei wohl um eine diplomatische Geste gehandelt hat, und zeigt Erleichterung, dass er sich nicht zu etwas politisch Brisanterem hatte hinreißen lassen: "Ich weiß es wirklich nicht mehr, aber bin froh, dass es nur dieses Zeichen war."

Das erste Mal wäre es nicht gewesen, dass eine weniger pragmatische Handgeste von Habeck für Aufregung gesorgt hätte. 2017 hatte SPD-Fraktionschef Ralf Stegner behauptet, dass Habeck ihm im Kieler Landestag den Stinkefinger gezeigt hätte. Habeck hatte es damals mit einem Missverständnis aufgrund seiner Angewohnheit, mit verschränkten Armen mit den Fingern zu trommeln, erklärt und sich für den entstandenen Eindruck entschuldigt.

Hat Habeck einen Trend gestartet?

Doch auch bei Habecks Victory-Zeichen glauben ihm nicht alle, dass er sich nicht daran erinnern könnte. "Er fasst sich am Ende an der Nase, was aufs Lügen hindeutet", interpretiert ein Nutzer auf Instagram, wo der Clip gepostet wurde. "Als wäre er pubertär", kritisiert ein anderer zwischen viel Kritik an Habecks Wirtschaftspolitik. Doch andere amüsieren sich über die Diskussion. So meint ein Nutzer, dass ein Stinkefinger "angemessener" für die AfD gewesen wäre. "Tatsächlich das Sympathischste, was er je gesagt hat", meint ein anderer. Und womöglich hat Habeck auch einen Trend gestartet: "Immer wenn ich AfDern über den Weg laufe, mache ich das seitdem auch."