Auch Webers Medaillentraum platzte: Historische DLV-Nullnummer in Budapest

Der Marathon-Wettbewerb bei der Leichtathletik-Weltmeisterschaft stand beispielhaft für die deutsche Mannschaftsleistung in Budapest. Man lief, sprang oder warf der Konkurrenz hinterher.

Über die 42,195 Kilometer der Männer war dies keine Überraschung. Der Hamburger Hatom Welday erreichte einen für seine Verhältnisse hervorragenden 15. Rang. Den Sieg holte sich Victor Kiplangat aus Uganda, der letztjährige Vierte des Hamburg-Marathons.

Dass die deutsche Frauen und Männer aber insgesamt ohne einen Medaillengewinn bleiben, war schon eine herbe Schlappe und beispiellos in der Geschichte der Leichtathletihk-WM.

Besonders enttäuschend verlief am Finalabend der Speerwurf-Wettbeweb, wo der deutsche Europameister Julian Weber sich wie im Vorjahr mit Rang vier begnügen musste.

Insagesamt zeigten sich die Verantwortlichen aber trotz teilweise glühender Hitze zufrieden mit dem neuntägigen Event.

Leichtathletik-Chef Sebastian Coe lobte das neue WM-Stadion, die für ihn "einzigartige Stimmung" und Regierungschef Viktor Orban für dessen Unterstützung, und der sprach ganz unbescheiden schon von der Olympia-Tauglichkeit der Hauptstadt.

Am Start waren 2200 Teilnehmende aus 202 Ländern. Nach Angaben der Organisatoren wurden mehr als 400 000 Karten in 120 Länder und damit fast 95 Prozent des Kontingents verkauft. 50 000 Sport-Touristinnen und Touristen soll es aus dem Ausland nach Budapest gezogen haben.

Abseits des Rampenlichts besuchte auch IOC-Präsident Thomas Bach Budapest. Coe woillte sich nicht dazu äußern, ob er 2025 für die Nachfolge des scheidenden Deutschen bereitstehe.