Live-Ticker zum Israel-Krieg: Die aktuellen Entwicklungen

Nach dem beispiellosen Angriff der islamistischen Hamas auf Israel gehen die Kämpfe weiter. Die aktuellen Entwicklungen im Überblick.

Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)
Die aktuellen Entwicklungen im Israel-Krieg im Live-Ticker. (Symbolbild: Getty)

Unser Nachrichtenticker ist für heute beendet. Sie können hier die wichtigsten News des Tages zum Krieg in Israel nachlesen.

  • Wieder Raketenalarm in Tel Aviv - Explosionen hörbar

  • Raketenalarm im Norden Israels

  • USA: Annäherung im Nahen Osten bleibt Schwerpunkt der US-Außenpolitik

  • Israels Energieminister: Wieder Wasserversorgung im Süden Gazas

  • Bundeswehr fliegt rund 160 Menschen aus Israel aus

  • Israels Verteidigungsminister: Wollen keinen Krieg mit dem Libanon

  • Israels Ex-Ministerpräsident verteidigt Bodenoffensive in Gaza

  • Papst fordert Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen

  • London: Hamas will Krieg zwischen Muslimen und Rest der Welt

  • Israel erklärt Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon

  • US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit

Die aktuelle Newslage im Livestream:

+++ Wieder Raketenalarm in Tel Aviv - Explosionen hörbar +++

In Tel Aviv und im Zentrum des Landes hat es am Sonntagabend wieder Raketenalarm gegeben. Über der Küstenmetropole waren Explosionen zu hören. Bereits am Nachmittag war dort Raketenalarm ausgelöst worden.

Hunderte von Terroristen waren am Samstag vor einer Woche im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten dort ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an. Militante Palästinenser haben nach Armeeangaben bisher mehr als 6000 Raketen auf Israel abgefeuert.

+++ USA: Annäherung im Nahen Osten bleibt Schwerpunkt der US-Außenpolitik +++

Nach Saudi-Arabiens Stopp seiner Gespräche mit Israel über eine Normalisierung der Beziehungen setzt die US-Regierung auf Vermittlungsbemühungen als «langfristiges Ziel». «Es gibt keine formelle Pause. Wir drücken keinen Knopf», sagte der Sicherheitsberater von US-Präsident Joe Biden, Jake Sullivan, am Sonntag im US-Fernsehen mit Blick auf die Gespräche zwischen den lange verfeindeten Staaten.

Aktuell konzentriere sich die US-Regierung aber auf die «unmittelbare Situation». «Im Moment muss der Schwerpunkt darauf liegen, Israel dabei zu helfen, sich gegen den brutalen Terrorismus der Hamas zu verteidigen», sagte Sullivan. Mit Blick auf die Zukunft bleibe aber eine «friedlichere, stärker verflochtene Region des Nahen Ostens, auch durch Normalisierung ein Schwerpunkt der US-Außenpolitik».

Am Samstag war aus saudischen Diplomatenkreisen verlautet, dass Saudi-Arabien die Gespräche über eine mögliche Normalisierung der Beziehungen mit Israel gestoppt hat. Die Gespräche zwischen dem einflussreichen Ölstaat und Israel waren unter US-Vermittlung zustande gekommen. Saudi-Arabien gilt als wichtige Schutzmacht der Palästinenser.

+++ Biden: Wir können und müssen Ukraine und Israel unterstützen +++

US-Präsident Joe Biden hat zugesichert, dass Amerika sowohl die Ukraine als auch Israel militärisch unterstützen kann. «Wir sind die Vereinigten Staaten von Amerika, um Gottes Willen, die mächtigste Nation (...) in der Geschichte der Welt», sagte Biden in einem Interview mit dem Sender CBS. Die US-Regierung könne sich um beides kümmern und trotzdem die Fähigkeiten zur allgemeinen Verteidigung des eigenen Landes aufrecht erhalten. «Wir haben die Möglichkeit, das zu tun. Wir haben eine Verpflichtung», betonte er. «Und wenn wir es nicht machen, wer dann?» Das Gespräch wurde am Freitag aufgezeichnet und sollte am Sonntagabend (Ortszeit) vollständig ausgestrahlt werden.

Auch US-Verteidigungsminister Lloyd Austin betonte zuletzt: «Wir werden fest an der Seite Israels stehen, während wir die Ukraine weiterhin unterstützen.» Die USA haben seit dem Beginn des Kriegs der Ukraine knapp 44 Milliarden Dollar (rund 42 Milliarden Euro) an Unterstützung zugesagt. Auch Israel unterstützen die USA als wichtigster Verbündeter mit Milliardensummen - ein beachtlicher Teil davon geht in Raketen.

Biden hatte vor einigen Tagen angekündigt, den US-Kongress um zusätzliches Geld für Israel zu bitten. Das Weiße Haus hat bereits weitere Mittel für die Ukraine beim Parlament beantragt. Dort herrscht im Moment aber Stillstand, da sich die Republikaner nicht auf einen Vorsitzenden für das Repräsentantenhaus einigen können. Solange lange liegt die gesetzgeberische Arbeit auf Eis.

US-Präsident Joe Biden. (Bild: Reuters)
US-Präsident Joe Biden. (Bild: Reuters)

+++ Unifil-Hauptquartier im Südlibanon bei Raketenbeschuss getroffen +++

Bei Gefechten an der israelisch-libanesischen Grenze ist am Sonntag das Unifil-Hauptquartier im südlibanesischen Nakura von einer Rakete getroffen worden. Niemand habe sich dort aufgehalten und sei verletzt worden, teilte die UN-Friedensmission mit. Unklar war demnach zunächst, von wem die Rakete abgefeuert wurde.

Angaben zu den Schäden am Hauptquartier machte die Unifil zunächst nicht. Die Blauhelme arbeiteten weiter mit Akteuren auf beiden Seiten zusammen, um die Lage zu beruhigen, hieß es. Derzeit gehe die Eskalation trotz der Bemühungen aber weiter. Angriffe auf Zivilisten und auf UN-Personal stellten Verstöße gegen das Völkerrecht dar, betonte die Unifil.

Die sogenannte Interimstruppe der Vereinten Nationen im Libanon gibt es seit 1978, sie gilt als eine der ältesten aktiven UN-Beobachtermissionen. Unter anderem soll der Schmuggel von Waffen unterbunden werden.

Israelischen Militärangaben zufolge wurden vom Libanon aus am Sonntag neun Raketen abgefeuert. Israelischen Medienberichten zufolge wurden dabei acht Menschen in Israel zum Teil schwer verletzt. Die israelische Armee erwiderte das Feuer eigenen Angaben zufolge und griff die Abschussorte im Libanon an.

Die Hisbollah nannte die Raketenabschüsse eine «Warnung», wie es aus Kreisen, die der pro-iranischen Schiitenorganisation nahe stehen, hieß. Mitglieder der Hamas im Libanon feuerten zudem eigenen Angaben zufolge 20 Raketen in Richtung westlicher Ortschaften in der Grenzregion in Israel.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren.

+++ Israels Energieminister: Wieder Wasserversorgung im Süden Gazas +++

Israels Ministerpräsident und US-Präsident Joe Biden haben vereinbart, die Wasserversorgung im Süden des Gazastreifens wiederherzustellen. Dies werde dazu beitragen, dass die Zivilbevölkerung wie von Israels Armee gewünscht den Norden der Küstenenklave räumt und sich in den Süden bewegt, schrieb Israels Energieminister Israel Katz am Sonntag auf der Plattform X (vormals Twitter). Israels Militär könne so die Zerstörung der Infrastruktur der islamistischen Hamas im Norden des Gazastreifens intensivieren. Augenzeugen und Medienberichten zufolge war die Wasserversorgung im Küstenstreifen am Abend zunächst aber noch nicht wiederhergestellt.Nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel vor einer Woche hatte Katz die Grundversorgung der Zivilbevölkerung im Gazastreifen an die Freilassung der israelischen Geiseln in Hand der Islamistenorganisation geknüpft. Die Vereinten Nationen forderten Israel jedoch dazu auf, die Versorgung der Menschen in dem abgeriegelten Gebiet mit Nahrung, Wasser, Medikamenten und Treibstoff zuzulassen.

Beobachter gehen davon aus, dass das israelische Militär die mehr als eine Million Palästinenser im Norden des Küstenstreifens zur Evakuierung in den Süden aufgefordert hat, weil eine Bodenoffensive bevorsteht.

+++ Raketenalarm im Norden Israels +++

Neun Raketen sind nach israelischen Militärangaben am Sonntag vom Libanon aus auf Israel abgefeuert worden. Die Raketenabwehr habe fünf der Geschosse abgefangen. Die israelische Armee habe das Feuer erwidert und die Abschussorte im Libanon angegriffen, hieß es in der Mitteilung.

Mehrere Ortschaften im Norden Israels waren erneut in Alarmzustand versetzt worden. Im Grenzgebiet heulten wegen des Raketenbeschusses die Sirenen, wie die israelischen Streitkräfte berichteten. Zuvor waren auch im westlichen Grenzgebiet Raketen aus dem Libanon abgefeuert worden.

Die erneute Raketenabschüsse auf Israel seien «eine Warnung» und eine Vergeltung für israelische Aktionen , hieß es am Sonntag aus Kreisen, die der Schiitenorganisation nahe stehen. Es bedeute nicht, dass die Hisbollah in den Konflikt eingestiegen sei.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv.

+++ Israels Verteidigungsminister: Wollen keinen Krieg mit dem Libanon +++

Angesichts einer fortschreitenden Zuspitzung der Lage an Israels Grenze zum Libanon hat der israelische Verteidigungsminister am Sonntag betont, sein Land habe kein Interesse an einem Krieg im Norden. «Wir wollen keine Eskalation der Lage», sagte Joav Galant bei einem Treffen mit israelischen Soldaten am Rande des Gazastreifens. «Aber wenn jemand einen Fehler macht, wird er den Preis zahlen.»

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen wiederholt zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren. Im Südlibanon ist die pro-iranische Hisbollah-Miliz aktiv. Es gab bereits Tote auf beiden Seiten.

«Auf der einen Seite haben wir das Auge am Fernrohr, das Ohr am Telefon und den Finger am Abzugshahn», sagte der israelische Verteidigungsminister. «Auf der anderen Seite wollen wir keine Eskalation.» Israel habe eine Aufgabe zu erfüllen, sagte Galant offenbar mit Blick auf eine bevorstehende Bodenoffensive im Gazastreifen. Der Gaza-Krieg werde intensiv, tödlich und genau sein, «und er wird die Lage für immer verändern», sagte der Verteidigungsminister.

«Wenn die Hisbollah den Weg des Krieges wählt, wird sie einen sehr hohen Preis zahlen», sagte Galant mit Blick auf einen möglichen Eintritt der pro-iranischen Miliz in den Konflikt. «Aber wenn sie sich zügelt, werden wir dies respektieren und die Lage so bewahren, wie sie ist.»

+++ Bundeswehr fliegt rund 160 Menschen aus Israel aus +++

Die Bundeswehr hat am Wochenende rund 160 Menschen aus Israel nach Deutschland ausgeflogen. Das teilten das Auswärtige Amt und das Bundesverteidigungsministerium am Sonntagnachmittag mit. Drei Flugzeuge der Luftwaffe waren demnach im Einsatz. Die Aktion schließe an die vom Auswärtigen Amt organisierten Sonderflüge der vergangenen Tage an.

Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord. Gegen 16.00 Uhr erreichte dann ein Airbus A321 der Bundeswehr den Berliner Flughafen BER. Bei diesem Flug habe man 82 Passagiere aufnehmen können, schrieb die Luftwaffe nach dem Abflug in Tel Aviv auf X.

Bei Bedarf könnten weitere Luftwaffenflüge eingerichtet werden, hieß es in der Mitteilung der beiden Ministerien. Im Falle einer Lageverschlechterung stehe die Bundeswehr auch für eine militärische Evakuierungsoperation bereit. Weitere vorbereitende Maßnahmen würden getroffen. Der Krisenstab habe außerdem beschlossen, die bereits in die Region entsandten Krisenunterstützungsteams zu verstärken.

Etwa eine Woche nach den Terrorangriffen der Hamas auf Israel beteiligt sich die Bundeswehr unmittelbar daran, deutsche Staatsbürger aus Israel herauszuholen - während die dortige Armee einen großangelegten Angriff auf den von den militanten Islamisten kontrollierten Gazastreifen vorbereitet. In den vergangenen Tagen hatte das Auswärtige Amt schon etwa 2800 Bundesbürger und Familienmitglieder bei der Ausreise unterstützt.

+++ Hilfsorganisationen beklagen «entsetzliche» Lage im Gazastreifen +++

Hilfsorganisationen haben vor katastrophalen Zuständen im Gazastreifen gewarnt. Medico und Misereor mahnten am Sonntag die Einhaltung des Völkerrechts und die unverzügliche Einrichtung humanitärer Korridore für die Versorgung der 2,2 Millionen Menschen in der Küstenenklave an. Die «völkerrechtswidrigen Angriffe» auf die Zivilbevölkerung, zivile Infrastruktur und medizinische Einrichtungen müssten eingestellt werden, hieß es in einer gemeinsamen Erklärung. Beide Gruppen arbeiten mit Gesundheitsdiensten und Menschenrechtsorganisationen im Gazastreifen zusammen.

«Nach allem, was wir von unseren Partnerorganisationen hören, wissen wir, dass die Situation entsetzlich ist», sagte Tsafrir Cohen, Geschäftsführer von der Hilfs- und Menschenrechtsorganisation Medico International. «Wir befinden uns vor den Augen der Weltöffentlichkeit inmitten einer humanitären Katastrophe, die sich in rasender Geschwindigkeit verschärft.» Das Gesundheitswesen, die Strom- und die Wasserversorgung seien «vollständig kollabiert».

Die Vorräte seien so gut wie aufgebraucht, hieß es weiter. «Die Versorgung mit Wasser, Treibstoff und Strom muss wieder hergestellt werden», sagte der Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel von Misereor, dem Hilfswerk der römisch-katholischen Kirche. «Die Menschen in Gaza können nicht kollektiv für die brutalen Überfälle der Hamas in Haftung genommen werden.»

+++ Israels Außenminister: Brauchen Zeit für Sieg über die Hamas +++

Im Kampf gegen die islamistische Hamas braucht Israel nach Angaben von Außenminister Eli Cohen «Zeit, um zu siegen». Cohen sagte bei einem Treffen mit seiner französischen Amtskollegin Catherine Colonna am Sonntag in der israelischen Küstenstadt Aschkelon: «Unser Sieg wird sicherstellen, dass der islamistische, radikale Terror nicht nach Paris, London und New York kommt.» Aschkelon wird seit mehr als einer Woche immer wieder von der Hamas aus dem Gazastreifen mit Raketen angegriffen.

Cohen bekräftigte angesichts des Massakers an israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival, die Hamas sei schlimmer als das Terrornetzwerk Islamischer Staat (IS). «Sie werden den Preis bezahlen», sagte er. Man werde weitermachen, bis die Sicherheit der Bürger Israels gewährleistet werden könne.

Israels Außenminister Eli Cohen. (Bild: Reuters)
Israels Außenminister Eli Cohen. (Bild: Reuters)

Frankreichs Außenministerin traf sich bei ihrem Besuch auch mit Angehörigen französischer Opfer der Hamas-Terroranschläge. Nach Angaben des Außenministeriums in Paris wurden dabei auch 17 französische Staatsbürger getötet, 15 gelten als vermisst.

+++ Neues Feuergefecht an der israelisch-libanesischen Grenze +++

Erneut ist aus dem Libanon eine Rakete auf einen israelischen Militärposten abgefeuert worden. Der Beschuss erfolgte im Grenzgebiet, wie Israels Streitkräfte erklärten. Laut israelischen Medienberichten war es der fünfte Angriff am Sonntag.

Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, dass Israel mit Artilleriefeuer auf Stellungen im zentralen Grenzgebiet reagiert habe. Augenzeugen zufolge wurden insgesamt mindestens neun Raketen aus dem Libanon abgefeuert.

+++ Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über «Widerstandsachse» +++

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die «Achse des Widerstands» gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf. Drei Stunden hätten sich der Minister und Hanija in Doha beraten.

Amirabdollahian traf in Doha ein, nachdem er auf einer Reise im Irak, Syrien und dem Libanon Verbündete getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Deren Chef Hanija lebt in Katar.

+++ Papst fordert Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen +++

Papst Franziskus hat von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln verlangt. «Ich fordere nachdrücklich, dass keine Kinder, Kranken, ältere Menschen, Frauen und keinerlei Zivilisten Opfer des Konflikts werden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Sonntagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. Mit Blick auf die erwartete israelische Bodenoffensive fügte er hinzu: «Wichtig ist es, in Gaza humanitäre Korridore einzurichten und die gesamte Bevölkerung zu retten.»

Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer mehr als 150 Geiseln gefangen, die sie bei ihrem Großangriff aus Israel verschleppt hat. Darunter sind auch mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben, und Deutsche. Der Papst mahnte zugleich, das Leid der Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. Russland führt seit bald 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. «Es ist genug», sagte der Papst. «Krieg bedeuten immer Scheitern, immer.»

+++ Wieder Raketenalarm in Tel Aviv - Dumpfe Explosion +++

In der israelischen Küstenmetropole Tel Aviv hat es am Sonntag erneut Raketenalarm gegeben. Einwohner des Stadtzentrums rannten in Schutzräume und hörten eine dumpfe Explosion. Auch auf andere israelische Ortschaften vor allem im Grenzbereich zum Gazastreifen feuerten militante Palästinenser weiter Raketen ab.

+++ Israels Ex-Ministerpräsident verteidigt Bodenoffensive in Gaza +++

Israels früherer Regierungschef Ehud Barak hat die bevorstehende Bodenoffensive der israelischen Streitkräfte im Gazastreifen verteidigt. Die Aktivitäten der islamistischen Hamas in Gaza ließen sich nicht durch «Luftangriffe, Diplomatie, Aufforderungen Israels über das Fernsehen oder weltweite Unterstützung» stoppen, sagte Barak der Deutschen Welle am Sonntag. «Das muss von Bodenstreitkräften getan werden, die das Risiko eingehen, dafür mit ihrem Leben zu bezahlen.»

Seit dem beispiellosen Terrorüberfall der Hamas auf Israel am vergangenen Samstag sind auf israelischer Seite bislang mehr als 1300 Tote zu beklagen, mehr als 3600 Menschen wurden verletzt. Der Angriff sei wahrscheinlich der schwerste Schlag seit der Staatsgründung gewesen, sagte Barak. Kein Land könne es sich leisten, solche terroristischen Aktivitäten an seiner Grenze zu dulden.

Zu der internationalen Kritik am Evakuierungsaufruf der israelischen Armee im nördlichen Gazastreifen sagte Barak: «Wir tun, was wir können», um Kollateralschäden zu verhindern. Das bedeute in diesem Fall, die mehr als eine Million Palästinenser in dem Gebiet zur Flucht aufzurufen. «Wir kennen und respektieren das Völkerrecht. Das ist der Hauptunterschied zwischen uns und diesen barbarischen, mörderischen Kerlen.»

Barak war von 1999 bis 2001 israelischer Ministerpräsident und von 2007 bis 2013 Verteidigungsminister.

+++ Papst fordert Freilassung aller Geiseln im Gazastreifen +++

Papst Franziskus hat von der islamistischen Palästinenserorganisation Hamas die Freilassung aller in den Gazastreifen verschleppten Geiseln verlangt. «Ich fordere nachdrücklich, dass keine Kinder, Kranken, ältere Menschen, Frauen und keinerlei Zivilisten Opfer des Konflikts werden», sagte das Oberhaupt der katholischen Kirche in seinem Sonntagsgebet auf dem Petersplatz in Rom. Mit Blick auf die erwartete israelische Bodenoffensive fügte er hinzu: «Wichtig ist es, in Gaza humanitäre Korridore einzurichten und die gesamte Bevölkerung zu retten.»

Die Hamas hält in dem Küstenstreifen am Mittelmeer mehr als 150 Geiseln gefangen, die sie bei ihrem Großangriff aus Israel verschleppt hat. Darunter sind auch mehrere Israelis, die zusätzlich die Staatsbürgerschaft anderer Staaten haben, und Deutsche. Der Papst mahnte zugleich, das Leid der Menschen in der Ukraine nicht zu vergessen. Russland führt seit bald 20 Monaten einen Angriffskrieg gegen das Nachbarland. «Es ist genug», sagte der Papst. «Krieg bedeuten immer Scheitern, immer.»

+++ Staatsmedien: Hamas und Iran beraten sich über «Widerstandsachse» +++

Der Iran und die islamistische Palästinenserorganisation Hamas haben sich über eine Stärkung ihres Widerstands gegen Israel beraten. Bei ihrem Treffen in der katarischen Hauptstadt Doha hätten Irans Außenminister Hussein Amirabdollahian und Hamas-Chef Ismail Hanija über Möglichkeiten gesprochen, die «Achse des Widerstands» gegen Israel zu stärken, berichtete die iranische Staatsagentur Irna am Sonntag.

Gemeint ist damit eine Allianz militanter Gruppen gegen den jüdischen Staat. Seit der Islamischen Revolution von 1979 ist Israel Irans Erzfeind. Teheran hat seit den 1990er Jahren seine politischen und militärischen Beziehungen in der Region ausgebaut.

Ein Vertreter der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas, Chalil al-Haja, bekräftigte nach dem Treffen laut Irna alte Drohungen und rief zur Vernichtung Israels auf. Drei Stunden hätten sich der Minister und Hanija in Doha beraten.

Amirabdollahian traf in Doha ein, nachdem er auf einer Reise im Irak, Syrien und dem Libanon Verbündete getroffen hatte, darunter auch den Generalsekretär der Schiitenorganisation Hisbollah, Hassan Nasrallah. Das Golfemirat Katar gehört seit etwa 15 Jahren zu den wichtigsten Unterstützern der Hamas. Deren Chef Hanija lebt in Katar.

+++ Israel erklärt Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon +++

Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Es sei verboten, diese Zone zu betreten, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Dort wohnende Zivilisten «in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze sind angewiesen, sich nahe Schutzräumen aufzuhalten», hieß es weiter.

In aktiven Kampfzonen werde außerdem die Verwendung von GPS-gestützten Navigationssystemen eingeschränkt. Zivilisten in der Region müssten wissen, dass dies zu Störungen führen könne.

Bei einem neuen Angriff der Hisbollah-Miliz auf Israel war am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

Seit den Terrorattacken der islamistischen Hamas auf Israel und den Gegenschlägen der israelischen Armee auf den Gazastreifen kam es in den vergangenen Tagen regelmäßig zu Zwischenfällen an der Grenze zwischen Israel und dem Libanon, die Sorgen vor einer weiteren Eskalation schüren.

+++ US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit +++

Die US-Regierung will ihre Staatsangehörigen in Israel nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas nun auch auf dem Seeweg aus dem Land holen. Das Schiff werde am Montagmorgen in der nördlichen Stadt Haifa starten, teilte die US-Botschaft in Israel am Sonntag mit. Zielhafen sei die Stadt Limassol auf Zypern.

Die Plätze auf dem Schiff seien begrenzt und würden in der Reihenfolge der Ankunft der Passagiere am Terminal in Haifa vergeben, hieß es. Mitreisen könnten ausschließlich US-Bürger und unmittelbare Familienangehörige, also Ehepartner oder Kinder.

Die USA hatten zuvor angekündigt, Charterflüge für US-Staatsangehörige bereitzustellen. Am Samstag hatte die US-Regierung angesichts der Entwicklungen seit dem beispiellosen Massaker der Hamas auch die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Regierungsbeschäftigter aus Israel genehmigt. Als Grund nannte das Außenministerium die «unvorhersehbare Sicherheitslage».

+++ Faeser: Ausweise-Möglichkeit von Hamas-Unterstützern nutzen +++

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat sich für die Ausweisung von Unterstützern der islamistischen Terrororganisation Hamas aus Deutschland ausgesprochen. «Wir werden alle rechtlichen Möglichkeiten zur Ausweisung von Hamas-Unterstützern nutzen», sagte die SPD-Politikerin der «Bild am Sonntag».

Nancy Faeser (Bild: REUTERS/Jana Rodenbusch)
Nancy Faeser (Bild: REUTERS/Jana Rodenbusch)

Unterstützung erhielt sie von SPD-Chef Lars Klingbeil. «Wenn jemand, der auf deutschen Straßen die Hamas feiert, nicht die deutsche Staatsbürgerschaft hat, dann sollte er aus Deutschland ausgewiesen werden», sagte er den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Man werde alle Maßnahmen ausschöpfen, die der Rechtsstaat bietet.

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+++ London: Hamas will Krieg zwischen Muslimen und Rest der Welt +++

Der britische Außenminister James Cleverly hat davor gewarnt, dass die islamistische Hamas mit ihrem Terrorangriff auf Israel einen Flächenbrand auslösen wolle. Es sei in Israels eigenem Interesse, bei der bevorstehenden Invasion des Gazastreifens zivile palästinensische Opfer zu vermeiden, sagte Cleverly am Sonntag dem Sender Sky News. «Denn die Hamas will diesen Konflikt eindeutig in einen größeren arabisch-israelischen Krieg oder sogar einen Krieg zwischen der muslimischen Welt und dem Rest der Welt verwandeln», sagte er. Dies aber wolle natürlich niemand. «Und deshalb geben wir diesen deutlichen Rat aus einer Position der Freundschaft.»

Der britische Außenminister James Cleverly (Bild: REUTERS/Toby Melville)
Der britische Außenminister James Cleverly (Bild: REUTERS/Toby Melville)

Freunde sprächen ehrlich miteinander, sagte Cleverly und erinnerte daran, dass Israel ein Vorgehen in Übereinstimmung mit internationalem Recht angekündigt habe. Cleverly betonte, er erwarte «Zurückhaltung und Disziplin» von den israelischen Streitkräften. Dies seien «die Kennzeichen einer hochfunktionierenden Militärorganisation» und stünden im krassen Gegensatz zu den terroristischen Gräueltaten der Hamas. «Israel versucht, zivile Opfer zu vermeiden - die Hamas sucht Zivilisten, um sie ins Visier zu nehmen», sagte Cleverly.

+++ US-Regierung stellt Schiff zur Ausreise aus Israel bereit +++

Die US-Regierung will ihre Staatsangehörigen in Israel nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas nun auch auf dem Seeweg aus dem Land holen. Das Schiff werde am Montagmorgen in der nördlichen Stadt Haifa starten, teilte die US-Botschaft in Israel am Sonntag mit. Zielhafen sei die Stadt Limassol auf Zypern.

Die Plätze auf dem Schiff seien begrenzt und würden in der Reihenfolge der Ankunft der Passagiere am Terminal in Haifa vergeben, hieß es. Mitreisen könnten ausschließlich US-Bürger und unmittelbare Familienangehörige, also Ehepartner oder Kinder.

Die USA hatten zuvor angekündigt, Charterflüge für US-Staatsangehörige bereitzustellen. Am Samstag hatte die US-Regierung angesichts der Entwicklungen seit dem beispiellosen Massaker der Hamas auch die Ausreise nicht unmittelbar benötigter Regierungsbeschäftigter aus Israel genehmigt. Als Grund nannte das Außenministerium die «unvorhersehbare Sicherheitslage».

+++ Israel erklärt Vier-Kilometer-Sperrzone im Grenzgebiet zum Libanon +++

Nach wiederholten Angriffen der pro-iranischen Hisbollah-Miliz aus dem Südlibanon auf Israel hat die israelische Armee einen vier Kilometer breiten Streifen im Grenzgebiet zu einer Sperrzone erklärt. Es sei verboten, diese Zone zu betreten, teilte die israelische Armee am Sonntag mit. Dort wohnende Zivilisten «in bis zu zwei Kilometern Entfernung von der Grenze sind angewiesen, sich nahe Schutzräumen aufzuhalten», hieß es weiter.

In aktiven Kampfzonen werde außerdem die Verwendung von GPS-gestützten Navigationssystemen eingeschränkt. Zivilisten in der Region müssten wissen, dass dies zu Störungen führen könne.

Bei einem neuen Angriff der Hisbollah-Miliz auf Israel war am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

+++ Ein Toter bei Hisbollah-Raketenbeschuss vom Libanon auf Israel +++

Bei einem neuen Angriff der pro-iranischen Hisbollah-Miliz auf Israel ist am Sonntag nach Angaben von israelischen Sanitätern ein etwa 40 Jahre alter Mensch getötet worden. Drei weitere Männer seien verletzt worden. Die israelische Nachrichtenseite ynet berichtete, bei dem Todesopfer handele es sich um einen Arbeiter in der Ortschaft Schtula.

Die Hisbollah erklärte, sie habe eine Rakete auf israelische Stellungen nahe der Demarkationslinie abgefeuert. Es habe dabei auch Opfer gegeben. Aus libanesischen Sicherheitskreisen hieß es, die israelische Armee habe mit Artilleriebeschuss geantwortet.

+++ Barenboim: Für Israels Sicherheit Hoffnung für Palästinenser nötig +++

Der Dirigent Daniel Barenboim sieht für eine dauerhafte Lösung im Nahen Osten die Notwendigkeit einer Annäherung zwischen Israel und Palästinensern. «Die Israelis werden dann Sicherheit haben, wenn die Palästinenser Hoffnung spüren können, also Gerechtigkeit», schrieb der 80-Jährige in einem Beitrag für die «Süddeutsche Zeitung» (Samstag). «Beide Seiten müssen ihre Feinde als Menschen erkennen und versuchen, ihre Sichtweise, ihren Schmerz und ihre Not nachzuempfinden. Israelis müssen auch akzeptieren, dass die Besetzung Palästinas damit nicht vereinbar ist.»

Barenboim verurteilte erneut klar den Angriff auf Israel. «Die barbarischen, terroristischen Akte der Hamas gegenüber Zivilisten, darunter Kinder und Babys, sind durch nichts zu rechtfertigen.»

Aus Sicht des Musikers ist der israelisch-palästinensische Konflikt kein politischer Konflikt, zwischen zwei Staaten über Grenzen, Wasser, Öl oder andere Ressourcen. «Es ist ein zutiefst menschlicher Konflikt zwischen zwei Völkern, die Leid und Verfolgung kennen.» Barenboim erinnerte an die historische Entwicklung mit dem Anspruch zweier Völker auf dasselbe Land. «Der Konflikt war somit unausweichlich, und seit seinem Beginn haben sich die Fronten über Generationen nur weiter verhärtet.»

Barenboim verwies auf die Erfahrungen mit dem von ihm und dem amerikanisch-palästinensischen Autor und Literaturkritiker Edward Said (1935-2003) 1999 gegründeten West-Eastern Divan Orchestra, das sich in der Berliner Barenboim-Said-Akademie aus jungen Musikerinnen und Musikern der Region zusammensetzt. «Wir beginnen und enden alle noch so kontroversen Diskussionen mit dem grundsätzlichen Verständnis, dass wir alle gleichwertige Menschen sind, die Frieden, Freiheit und Glück verdienen», schrieb der Dirigent.

+++ Auswärtiges Amt will Reisewarnung für Israel aussprechen +++

Das Auswärtige Amt will in Kürze eine Reisewarnung für Israel aussprechen. Das bestätigte ein Ministeriumssprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur nach einem Bericht der «Bild»-Zeitung. Es werde außerdem eine Reisewarnung für die Palästinensischen Gebiete und den Libanon geben.

Mehr zu diesem Thema gibt es hier

+++ Israels Armee nennt neues Zeitfenster für Gaza-Evakuierung +++

Die israelische Armee hat am Sonntag ein weiteres Zeitfenster für eine Evakuierung von Zivilisten im Norden des Gazastreifens in Richtung Süden genannt. Der israelische Armeesprecher veröffentlichte auf X in arabischer Sprache die Information, Einwohner der Stadt Gaza und des nördlichen Gazastreifens hätten von 10.00 Uhr bis 13.00 Uhr Ortszeit (09.00 bis 12.00 Uhr MESZ) Zeit, um eine sichere Fluchtroute zu nutzen. Die Armee werde in diesem Zeitraum diesen Korridor nicht angreifen.

Wem die Sicherheit seiner Familie am Herzen liege solle sich in Richtung Süden begeben, hieß es in der Mitteilung. Die im Gazastreifen herrschende Hamas kümmere sich um ihre eigenen Mitglieder und ihre Familien. Es gab auch Berichte, die Hamas hindere Zivilisten an der Flucht. Israel warf der Islamistenorganisation immer wieder vor, sie missbrauche die eigene Bevölkerung als menschliche Schutzschilde.

Israels Aufforderungen an die Bevölkerung im Gazastreifen werden auch auf anderen Kanälen übermittelt, unter anderem durch Flugblätter. Nach bisherigen Evakuierungsaufrufen haben sich nach Militärangaben bereits Hunderttausende Palästinenser in den Süden des schmalen Küstenstreifens begeben. Im Gazastreifen leben rund 2,3 Millionen Palästinenser.

+++ Chaos im Gazastreifen: Zehntausende auf der Flucht +++

Zehntausende Zivilisten im Gazastreifen sind nun auf der Flucht in den Süden des von Israel hermetisch abgeriegelten Gebiets. Die israelische Armee hatte über zwei zeitlich begrenzte Fluchtrouten informiert, die bis zum Samstagnachmittag von Angriffen verschont bleiben sollten. UN-Generalsekretär António Guterres forderte sofortigen Zugang für humanitäre Hilfe. Die Verlegung schwer kranker und verletzter Patienten ist laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) unmöglich. «Solche Menschen zu transportieren, kommt einem Todesurteil gleich», betonte sie. Das UN-Hilfswerk für Palästinensische Flüchtlinge warnte vor akuter Wasserknappheit. «Die Menschen, darunter kleine Kinder, Ältere und Frauen, werden an schwerer Dehydrierung sterben», warnte die Organisation.

Palästinenser fliehen mit ihren Habseligkeiten aus dem Gazastreifen (Bild: Atia Darwish/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa)
Palästinenser fliehen mit ihren Habseligkeiten aus dem Gazastreifen (Bild: Atia Darwish/APA Images via ZUMA Press Wire/dpa)

+++ Zweite Bundeswehrmaschine mit Passagieren aus Israel in Deutschland gelandet +++

Zwei Bundeswehrmaschinen mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel sind in Deutschland gelandet. Der erste Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine landete dort gegen 7.00 Uhr, wie die Bundeswehr auf der Online-Plattform X (früher Twitter) mitteilte. Den Angaben nach waren 29 Passagiere an Bord. Gegen 5.20 Uhr war ein drittes Flugzeug gestartet, um Ausreisewilligen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland zu ermöglichen.

+++ Zahl der in Gaza getöteten Palästinenser steigt auf mehr als 2300 +++

Eine Woche nach Beginn des Kriegs zwischen der islamistischen Hamas und Israel ist die Zahl der Toten im Gazastreifen auf 2329 gestiegen. Dies teilte das Gesundheitsministerium in Gaza, das auch der Hamas untersteht, am Sonntag mit. Mehr als 9000 weitere seien verletzt worden.

Damit ist die Zahl der Toten auf der palästinensischen Seite binnen einer Woche bereits höher als während des Gaza-Kriegs 2014, als innerhalb von 50 Tagen 2250 Menschen in dem Küstenstreifen ums Leben kamen. Damals waren auch 66 israelische Soldaten und fünf Zivilisten getötet worden.

Der neue Krieg ist damit auch die Konfrontation mit den meisten Toten seit der gewaltsamen Übernahme der Kontrolle im Gazastreifen durch die Hamas 2007.

+++ Israels Armee: Weiterer Drahtzieher des Hamas-Massakers getötet +++

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben einen weiteren Drahtzieher der von Hamas-Angreifern unter Israelis verübten Massaker getötet. Billal Al Kedra, Befehlshaber terroristischer Einheiten im südlichen Chan Yunis, sei bei Luftangriffen am Vorabend getötet worden, teilte die Armee am Sonntagmorgen mit. Auch weitere Terroristen der Hamas und der militanten Palästinensergruppe Islamischer Dschihad seien dabei ums Leben gekommen. Bereits zuvor hatte Israels Militär den Tod zweier mutmaßlicher Hamas-Drahtzieher der Angriffe vom vergangenen Wochenende gemeldet.

Man habe mehr als 100 militärische Ziele der Hamas in Zaytun, Chan Yunis und West-Dschabalia angegriffen, erklärte das israelische Militär am Sonntag. Dazu zählten operative Kommandozentralen, militärische Einrichtungen, Dutzende von Abschussrampen für Panzerabwehrraketen und Beobachtungsposten. Auch Kommandozentralen des Islamischen Dschihad seien getroffen worden.

+++ Bundeswehrmaschine mit Passagieren aus Israel in Deutschland gelandet +++

Eine erste Bundeswehrmaschine mit ausgeflogenen Passagieren aus Israel ist in Deutschland gelandet. Der Militärtransporter vom Typ A400M erreichte am frühen Sonntagmorgen den Militärflugplatz im niedersächsischen Wunstorf. An Bord waren nach Bundeswehr-Angaben 51 Passagiere. Eine zweite Transportmaschine mit 29 Passagieren sollte wenig später landen. «Weitere Flüge sind in Vorbereitung», hatte die Bundeswehr über die Online-Plattform X mitgeteilt. Gegen 5.20 Uhr startete dann ein Airbus 321, um Ausreisewilligen die Rückkehr aus Israel nach Deutschland zu ermöglichen.

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+++ Israels Militär greift nach Raketenbeschuss Ziele in Syrien an +++

Israels Militär hat nach eigenen Angaben auf Raketenbeschuss aus Syrien mit Artilleriefeuer reagiert. Ziel sei der Abschussort der Flugkörper gewesen, teilte das Militär am Samstagabend mit. Nach ersten Erkenntnissen seien zwei Raketen auf Israel abgefeuert worden. Beide seien auf offener Fläche gelandet. In zwei Orten an der Grenze zu Syrien hatten zuvor Warnsirenen geheult.

Welche Gruppierung für den Abschuss aus Syrien verantwortlich war, war zunächst unklar. Laut syrischen Aktivisten soll eine eng mit der libanesischen Hisbollah verbundene Miliz die Raketen abgeschossen haben. Die Hisbollah hatte zuvor im Libanon ein Todesopfer unter ihren Kämpfern gemeldet. Am Samstag hatten sich mehrere kurze Feuerwechsel an der Grenze zu Israel ereignet.

+++ Bericht: Israels Armee verschiebt Bodenoffensive wegen des Wetters +++

Israels Militär hat den geplanten Einmarsch in den Gazastreifen einem US-Medienbericht zufolge wegen widriger Wetterbedingungen um einige Tage verschoben. Die Bodenoffensive hätte eigentlich schon dieses Wochenende beginnen sollen, sei aber wegen des bewölkten Himmels und der deswegen erschwerten Sicht für Piloten und Drohnen vertagt worden, berichtete die «New York Times» unter Berufung auf drei namentlich nicht genannte, ranghohe israelische Offiziere. Ziel ist es, die politische und militärische Führungsebene der Islamistenorganisation Hamas auszulöschen, die vor einer Woche Massaker mit Hunderten Todesopfern in Israel begangen hat.

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+++ Sorge um Geiseln +++

Die Hamas plane zudem, durch geheime Tunnelausgänge hinter die israelischen Linien zu gelangen und von hinten anzugreifen. Ein strategisches Dilemma sei zudem, dass die Terroristen sich unter der Erde mit Geiseln verschanzen könnten und dann nur noch schwer auszuschalten seien, hieß es.

Zwischen 150 und 200 Menschen wurden schätzungsweise in den Gazastreifen verschleppt, wie Israels Sicherheitsberater Tzachi Hanegbi am Samstag wissen ließ. Das Militär hatte zuvor mitgeteilt, dass die Familien von rund 120 Geiseln informiert worden seien.

+++ Baerbock dringt auf Freilassung der Geiseln +++

Nach Krisengesprächen in Ägypten appellierte Außenministerin Annalena Baerbock eindringlich an die Hamas, alle Geiseln freizulassen. Der Bundesregierung seien acht Fälle von deutschen Staatsangehörigen unter ihnen bekannt - die meisten seien Doppelstaatler, sagte die Grünen-Politikerin nach einem Treffen mit ihrem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in Kairo. Man nutze alle Kanäle, «um alles dafür zu tun, dass diese unschuldigen Menschen freigelassen werden».

Annalena Baerbock (Bild: Reuters)
Annalena Baerbock (Bild: Reuters)

Palästinensische Terroristen hatten vergangenes Wochenende im Auftrag der Hamas ein Massaker unter israelischen Zivilisten in Grenzorten und auf einem Musikfestival angerichtet. Mehr als 1300 Menschen wurden getötet. Israel antwortet seither mit heftigen Luftangriffen auf Ziele im Gazastreifen, wo nach palästinensischen Angaben vom Samstag mehr als 2200 Menschen getötet und fast 9000 verletzt wurden.

+++ USA verlegen weitere Kriegsschiffe nach Nahost +++

Die USA verlegen derweil weitere Kriegsschiffe ins östliche Mittelmeer, unter anderem den Flugzeugträger «USS Dwight D. Eisenhower», den Lenkwaffenkreuzer «USS Philippine Sea» und zwei Zerstörer. Sie sollen sich den bereits in die Region verlegten Schiffen anschließen, wie das Verteidigungsministerium in Washington am Samstagabend (Ortszeit) mitteilte. Die Kriegsschiffe sollen sich demnach nicht an Kampfhandlungen beteiligen, sondern der Abschreckung dienen. Das Weiße Haus betonte auch, dass man nicht plane, Bodentruppen nach Israel zu schicken.

+++ Scholz und Netanjahu warnen vor Flächenbrand +++

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) versicherte Israel in einem Telefonat mit Ministerpräsident Benjamin Netanjahu erneut die Solidarität Deutschlands. Beide seien sich einig, «dass es gilt, einen regionalen Flächenbrand und insbesondere das Eingreifen der Hisbollah in den Konflikt zu vermeiden», teilte Regierungssprecher Steffen Hebestreit mit. Die Schiitenorganisation im Südlibanon ist ein enger Verbündeter des israelischen Erzfeinds Irans und war bereits 2006 in einen Krieg mit Israel verwickelt. In den vergangenen Tagen kam es an der libanesisch-israelischen Grenze zu Gefechten mit Toten auf beiden Seiten.

Olaf Scholz (Bild: REUTERS/Liesa Johannssen)
Olaf Scholz (Bild: REUTERS/Liesa Johannssen)

Saudi-Arabien hat derweil die Gespräche über eine mögliche Aufnahme von Beziehungen mit Israel eingestellt, wie die Deutsche Presse-Agentur aus saudischen Diplomatenkreisen erfuhr. Der schiitische Iran erklärte eine mögliche Annäherung zwischen Israel und dem sunnitischen Königreich Saudi-Arabien damit für gescheitert. Einige Experten gehen davon aus, dass genau dies ein Hauptziel des Terrorangriffs der Hamas vom vergangenen Samstag war.

+++ Wieder Raketenalarm in Tel Aviv +++

Nach den Terrorangriffen der islamistischen Hamas auf Israel und Gegenschlägen der israelischen Armee sind am Samstagabend wieder Raketen aus dem Gazastreifen auf Tel Aviv und das Zentrum des Landes abgefeuert worden. Zehn Raketen seien Richtung des Großraums der Küstenmetropole abgefeuert worden, meldeten israelische Medien. Berichte über Verletzte gab es zunächst nicht. Schon am Vormittag und am Nachmittag hatte es Raketenalarm gegeben. Auch im Süden des Landes wurde wieder Raketenalarm ausgelöst.

Hunderte von Terroristen waren am vergangenen Samstag im Auftrag der im Gazastreifen herrschenden Hamas in einem Überraschungsangriff über die Grenze nach Israel gekommen und hatten ein Blutbad angerichtet. Israel greift seither Ziele im Gazastreifen an.