Biathlon: Alle Infos vor dem Weltcup-Start

Biathlon: Alle Infos vor dem Weltcup-Start
Biathlon: Alle Infos vor dem Weltcup-Start

Deutschlands populärster Wintersport, der Biathlon, kehrt mit einem XXL-Weltcup in Östersund zurück. Der Startschuss fällt am 25. November mit einer Single-Mixed- und einer Team-Staffel, ehe am 26. November die ersten Einzel-Rennen bevorstehen.

Zum Abschluss der Wettkämpfe in Schweden stehen am 3. Dezember die Verfolgungs-Rennen auf dem Programm. Insgesamt werden im Traditions-Auftaktort zehn Wettbewerbe über die Bühne gehen.

Der Biathlon-Kalender 2023/24

Nach dem Auftakt in Östersund geht es zunächst nach Hochfilzen/Österreich (8.-10. Dezember) und in die Lenzerheide/Schweiz (14.-17. Dezember). Traditionell findet kurz vor dem Jahreswechsel die World-Team-Challenge auf Schalke (28. Dezember) statt, ehe es aus deutscher Sicht gleich Schlag auf Schlag weitergeht.

Zunächst stehen die Rennen in Oberhof (4.-7. Januar) bevor, ehe der Tross nach Ruhpolding (10.-14. Januar) weiterzieht. Den Abschluss im Januar bildet der Weltcup in Antholz/Italien (18.-21, Januar), bevor die WM im tschechischen Nove Mesto (7.-18. Februar) wartet. Weiter geht es mit dem Traditionsort Oslo (29. Februar bis 3. März). Anschließend endet die Saison mit den Stationen Soldier Hollow/USA (8.-10. März) und Canmore/Kanada (14.-17. März) in Übersee.

Was ist der Saison-Höhepunkt?

In diesem Winter stehen keine Olympischen Spiele an, weshalb die jährlich stattfindende WM den Höhepunkt darstellt. Vom 7. bis 18. Februar wird in der Vysocina Arena von Nove Mesto um Gold, Silber und Bronze gekämpft.

Das tschechische Biathlon-Mekka trägt zum zweiten Mal nach 2013 die Weltmeisterschaften aus. Das deutsche Team blieb damals mit nur einmal Silber und einmal Bronze hinter den Erwartungen zurück. Norwegen gewann acht von elf Goldmedaillen. Für den DSV-Athleten sind sicherlich auch die Heim-Weltcups als stimmungstechnische Highlights der Saison besonders wichtig.

Welche Chancen haben die Deutschen?

Nach dem Rücktritt von Denise Hermann-Wick hat das DSV-Team eher Außenseiter-Chancen auf Siege. Bei den Damen kehrt immerhin Franziska Preuß nach gesundheitlichen Problemen zurück. Mit ihrem nationalen Meistertitel zeigte die erfahrene Athletin, dass sie auf einem guten Weg ist, selbst wenn die Testrennen vor der Saison nicht nach Plan verliefen.

Demnach liegen die größten Hoffnungen bei den Damen eher auf Hanna Kebinger, die schon im letzten Winter zeigte, dass sie im Schießen und Laufen konkurrenzfähig ist und noch Potenzial noch oben besitzt. Vanessa Voigt müsste sich hingegen im Laufen und Sophia Schneider im Schießen steigern, um regelmäßig Top-10-Chancen zu haben. Mit Nachwuchs-Hoffnung Selina Grotian wird auch ein bislang noch eher unbekanntes Gesicht auf der Weltcup-Bühne auftauchen.

Bei den Herren ist Benedikt Doll das Zugpferd. Der Routinier befindet sich im Herbst seiner Karriere, kann aber vorne mitmischen, wenn Schießen und Laufen zusammenpassen. Konstant in den Top 15 zu erwarten ist auch Roman Rees. Von Johannes Kühn und Philipp Nawrath weiß man, dass sie läuferisch mithalten können, im Schießen jedoch zu oft zu viele Scheiben stehen lassen. Hingegen müssen David Zobel und Justus Strelow läuferisch zulegen. Gegen die starke Konkurrenz - insbesondere aus Norwegen - wird es definitiv schwierig.

Biathlon: Wer sind die Favoriten?

Die Vorjahres-Dominatorin Julia Simon (Frankreich) hatte aufgrund der Ermittlungen wegen Kreditkartenbetrugs einen schwierigen Sommer, scheint sportlich aber auf Kurs zu sein. Als ihre Hauptkonkurrentin gilt Elvira Öberg (Schweden), die zwar im Vorjahr ein wenig Federn lassen musste, aber wohl die talentierteste Athletin im Feld ist. Ihre ältere Schwester, Hanna Öberg, dürfte auch zur Weltspitze zählen.

Ganz klar auf der Rechnung haben muss man zudem die Italienerin Lisa Vittozzi, die ihre Probleme beim Liegendanschlag in den Griff bekommen hat und aus diesem Grund eine Kandidatin für ganz vorne ist. Eine kleine Wundertüte ist die Französin Justine Braisaz-Bouchet, die nach ihrer Baby-Pause zurückkehrt. Spannend wird sein, ob Norwegen nach dem Rücktritt von Marte Olsbu Röiseland ganz vorne vertreten sein kann. Ingrid Landmark Tandrevold wäre hierbei eine Kandidatin, jedoch zaubern die Skandinavier auch immer wieder Talente aus dem Hut.

Bei den Männern ist die Ausgangslage leichter. Johannes Thingnes Bö ist der ganz klare Favorit. Zwar wurde der Serien-Sieger im Sommer von einer Schlange gebissen, jedoch ist der Zwischenfall längst überstanden. Die größte Gefahr droht aus den eigenen Reihen und trägt die Namen Sturla Holm Laegreid, Tarjei Bö und Vetle Sjastad Christiansen. Zudem haben die Wikinger einige ambitionierte Talente.

Der Schwede Martin Ponsiluoma ist einer der wenigen, der in der Loipe mit den Norwegern mithalten kann, fehlt zum Auftakt aber verletzt. Dafür könnte Teamkollege Sebastian Samuelsson - wenn alles ideal läuft - vorne mitmischen. Fragezeichen stehen hinter den Franzosen um Quentin Fillon Maillet und Emilien Jacquelin, die zuletzt ihre Probleme hatten.

Was ist neu im Biathlon-Weltcup?

Wirklich viele Veränderungen bringt die Saison 2023/24 nicht mit sich. Ähnlich wie beim Ski-Alpin könnte jedoch das Fluor-Verbot für Aufsehen sorgen. In den Test-Wettkämpfen hatten die Norweger klare Material-Vorteile, weshalb sich die Ergebnisse gerade bei den Herren wie norwegische Meisterschaften lasen.

Das deutsche Team hatte hingegen enorme Probleme. „Das war wie ein Autorennen mit 50 PS gegen 200 PS“, stellte DSV-Sportdirektor Felix Bitterling gegenüber dem SID fest. Bleibt zu hoffen, dass das deutsche Team und die internationale Konkurrenz noch Optimierungen finden, ansonsten könnte es insbesondere bei den Herren äußerst eintönig werden.

Wer überträgt die Biathlon-Saison?

Wie üblich wechseln sich ARD und ZDF ab, während Eurosport alle Weltcups live überträgt. Natürlich lässt sich die Biathlon-Saison auch im SPORT1-Liveticker verfolgen. Zudem werden auf den SPORT1-Plattformen nach den einzelnen Rennen Highlight-Video-Clips mit den wichtigsten Momenten zu sehen sein.