"Sushi-Terror": Viraler Streich schockiert japanische Restaurant-Kette

Sushi am Fließband ist eine japanische Tradition. Doch Sushi-Restaurants fühlen sich von einem neuen viralen Trend bedroht.

Sushi am Fließband gehört fest zur japanischen Esskultur. (Symbolbild: Getty)
Sushi am Fließband gehört fest zur japanischen Esskultur. (Symbolbild: Getty)

Es begann als alberner Streich. Vielleicht als eine Art Mutprobe berührte und leckte ein Kunde der beliebten Restaurantkette Sushiro Besteck, Geschirr und auch das Essen auf dem Fließband. Doch der Scherz ging nicht nur viral, er löste in Japan eine wahre Panikreaktion aus.

Sushi-Video geht viral

Anscheinend findet der Streich nämlich zahlreiche Nachahmer*innen. In Japan, wo die Gesellschaft durch die Corona-Pandemie noch einmal mehr auf öffentliche Infektionsquellen achtet, kommt der Scherz gar nicht gut an. Dort hat sich inzwischen das Hashtag #sushitero verbreitet. Übersetzt: Sushi Terror.

Ein Video des Scherzes hat auf Twitter bereits mehr als 160.000 Likes gesammelt. Darin ist zu sehen, wie der blonde Shushiro-Besucher sich immer wieder umschaut, dazwischen Schüsseln berührt und leckt und sogar eine Saucenflasche auf dem Tisch in den Mund nimmt und dann wieder zurück stellt.

Tatsächlich hat das virale Video sogar eine kleine Erschütterung an der Börse ausgelöst. Denn der Kurs des Unternehmens Food & Life Companies Co Ltd, dem die Sushi-Kette gehört, fiel um fast fünf Prozentpunkte, nachdem der Clip auf Twitter viral ging.

Dementsprechend ernst nimmt man den Vorfall bei der Gastro-Firma. Laut "CNN" zeigte das Unternehmen den Urheber an. Dieser habe sich inzwischen sogar bei Sushiro entschuldigt. Um Hygiene-Sorgen der Kund*innen vorzubeugen, will die Kette nun eigens desinfiziertes Besteck und Geschirr anbieten, sollten Besucher*innen dies wünschen.

Beendet der virale Scherz die Ära des Fließband-Sushis?

Auch bei der Konkurrenz ist man besorgt. Wie "CNN" herausfand, gab es auch bei den anderen beiden großen Sushi-Ketten Kura Sushi und Hamazushi ähnliche Vorfälle. Sie hätten ebenfalls bereits Anzeigen bei der Polizei gestellt. Der "Sushi-Terror" löst auch deshalb so heftige Reaktionen aus, weil Japan momentan unter einem erneuten Anstieg an Covid-Infektionen leidet. Im Januar lag die Höchstzahl an Ansteckungen bei etwa 247.000 Neuinfektionen pro Tag.

Im Video: "Sushi-Terror" sorgt für Empörung und Aktienkursverluste in Japan

Da die japanische Kundschaft ohnehin ziemlich empfindlich auf Hygiene-Verstöße in der Gastronomie reagiert, könnten der virale Scherz möglicherweise sogar die Ära des Fließband-Sushis gänzlich beenden. Sushiro stellte nach den Vorfällen das Servieren von nicht bestelltem Essen am vergangenen Freitag (3.2.) vorerst komplett ein. Kura Sushi will dagegen mit KI-gesteuerten Kameras für mehr Sicherheit in den Sushi-Restaurants sorgen.