„Dragon's Breath“ - Achtung, Eltern! Wegen Drachen-Trend auf Tiktok verätzen und vergiften sich Kinder

Neuer viraler Trend auf TikTok sorgt für Schlagzeilen: Bei der „Dragon's Breath“-Herausforderung konsumieren Kinder Süßigkeiten, die mit flüssigem Stickstoff getränkt sind.<span class="copyright">Getty Images/ Nigel Killeen/ Children of Dune/ Cunaplus_M.Faba/ TikTok</span>
Neuer viraler Trend auf TikTok sorgt für Schlagzeilen: Bei der „Dragon's Breath“-Herausforderung konsumieren Kinder Süßigkeiten, die mit flüssigem Stickstoff getränkt sind.Getty Images/ Nigel Killeen/ Children of Dune/ Cunaplus_M.Faba/ TikTok

Eine virale Challenge auf TikTok sorgt für Entsetzen. Bei der „Dragon's Breath“-Herausforderung konsumieren Kinder Süßigkeiten, die mit flüssigem Stickstoff getränkt sind. Der Rauch-Effekt ist jedoch gefährlich und führt zu schweren Verbrennungen, Erfrierungen und Verätzungen.

Die „Dragon's Breath“-Herausforderung, ein viraler Trend, der auf TikTok und anderen sozialen Medien populär wurde, birgt erhebliche Gesundheitsrisiken. Bei dieser Herausforderung konsumieren Kinder und Jugendliche Süßigkeiten, die mit flüssigem Stickstoff getränkt sind. Der dabei entstehende dampfende Effekt, der aussieht, als ob die Person Rauch aus Mund und Nase bläst, hat dem Trend seinen Namen gegeben.

Gefahren der Herausforderung

Die Verwendung von flüssigem Stickstoff in Lebensmitteln ist keineswegs unproblematisch. Flüssiger Stickstoff hat extrem niedrige Temperaturen von bis zu -196 °C und kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen:

  1. Verbrennungen und Erfrierungen : Der Kontakt mit flüssigem Stickstoff kann schwere Erfrierungen und Verbrennungen an der Haut verursachen. Bereits der geringste Kontakt kann zu schmerzhaften Verletzungen führen.

  2. Verätzungen der Speiseröhre : Beim Verzehr von mit flüssigem Stickstoff getränkten Süßigkeiten kann die Speiseröhre verätzt werden. Dies kann zu schweren Verletzungen und langfristigen Schäden führen.

  3. Vergiftungen : Der Verzehr dieser Süßigkeiten kann zu Lebensmittelvergiftungen führen, was Übelkeit, Erbrechen und andere gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann.

Hintergrund und Verbreitung

Die Herausforderung wurde durch virale Videos auf TikTok bekannt, in denen Kinder und Jugendliche die dampfenden Süßigkeiten konsumieren und den dabei entstehenden Effekt vorführen. Bereits 2018 hatte die US-amerikanische Food and Drug Administration (FDA) vor den potenziellen Gefahren des Konsums von „Dragon's Breath“ gewarnt. Trotz dieser Warnung gewann die Herausforderung durch die sozialen Medien erneut an Popularität.

Innerhalb eines Monats wurden mindestens 25 Kinder in Indonesien nach dem Konsum von „Dragon's Breath“-Süßigkeiten verletzt. Ähnliche Fälle wurden auch in den USA und anderen Teilen der Welt berichtet. Diese Entwicklung stellt ein erhebliches öffentliches Gesundheitsproblem dar, da die verursachten Verletzungen langwierige medizinische Behandlungen erfordern und die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen können.

Studie über den Einfluss viraler sozialer Medien-Herausforderungen auf Kinder

Eine umfassende Untersuchung der Auswirkungen viraler sozialer Medien-Herausforderungen auf Kinder bietet wertvolle Einblicke in diese Thematik. Eine solche Studie ist „Online challenges among children and adolescents: Self-inflicted harm and social media strategies“ (2020).

Zentrale Erkenntnisse der Studie

  1. Selbstverletzendes Verhalten : Alle analysierten Herausforderungen beinhalteten potenziell selbstverletzendes Verhalten mit Risiken von geringfügigen bis tödlichen Verletzungen.

  2. Soziale Anerkennung : Jugendliche nutzen diese Herausforderungen als Mittel zur sozialen Anerkennung und zum Aufbau ihrer Identität in sozialen Medien.

  3. Risiken und Gewalt : Risiko und Gewalt spielen eine zentrale Rolle in der Schaffung eines ansprechenden Selbstbildes, das in der Lage ist, ein Publikum zu binden.

Die Autoren Suely Ferreira Deslandes, Tiago Coutinho, Taiza Ramos de Souza Costa Ferreira und Roberta Matassoli Duran Flach haben diese Studie im Journal Salud Colectiva veröffentlicht und bieten damit einen detaillierten Einblick in die Motivationen und Wahrnehmungen von Minderjährigen in Bezug auf virale Herausforderungen und deren potenziell schädliche Auswirkungen .

Fazit: Die „Dragon's Breath“-Herausforderung mag auf den ersten Blick wie ein harmloser Spaß wirken, doch die damit verbundenen Risiken sind erheblich. Eltern, Erzieher und Gesundheitsbehörden müssen verstärkt Aufklärungsarbeit leisten, um Kinder und Jugendliche vor den Gefahren solcher Trends zu schützen. Soziale Medienplattformen wie TikTok sollten ebenfalls Verantwortung übernehmen und der Verbreitung gefährlicher Inhalte entgegenwirken. Die Gesundheit und Sicherheit der jungen Generation sollte immer an erster Stelle stehen.