Hidden Headlines: 20-armige neue Art im Meer entdeckt

Erdbeerförmig und 20-armig: So beschreiben Forschende eine neu entdeckte Art von Unterwasserlebewesen. Online sind viele Menschen zwischen Faszination und Horror hin- und hergerissen.

In den Tiefen der Ozeane gibt es immer wieder Erstaunliches zu entdecken. (Symbolbild: Getty)
In den Tiefen der Ozeane gibt es immer wieder Erstaunliches zu entdecken. (Symbolbild: Getty)

Diese seltenen Unterwasserbewohner sehen aus, als würden sie von einem anderen Planeten stammen: Feder- oder Haarsterne. Jetzt haben Forschende neue Vertreter der Art entdeckt.

Was ist passiert?

Ein Team von Meeresforschenden hat insgesamt vier neue Haarstern-Vertreter entdeckt. Dafür haben sie die genetischen Sequenzen von Tieren analysiert, die sie während Expeditionen in der Vergangenheit gefangen haben.

Ihre Ergebnisse hat das Team kürzlich im Journal Invertebrate Systematics veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem, dass es sich bei diesen speziellen Haarsternen um bislang wenig erforschte und "geheimnisvolle Wesen" handle, die in großen Tiefen vorkommen und eine "außerirdische Erscheinung" besitzen würden. Insgesamt umfasst die Klasse der Crinoidea, zu der die Haarsterne zählen, über 600 verschiedene bekannte Arten.

Eins der neu entdeckten Tiere haben die Forschenden Promachocrinus fragarius benannt, den antarktischen erdbeerfarbenen Haarstern. Er besitzt 20 sogenannte Armansätze, die aus einem "erdbeerförmigen" Körper wachsen. Seine Kolorierung reicht von lilafarben bis ins dunkle Rot hinein. Auf Fotos des neu entdeckten Tieres ist zu sehen, dass Promachocrinus fragarius an beiden Enden des Körpers Fortsätze besitzt. Neben den 20 gefiedert und weich erscheinenden langen Armen, wachsen aus dem anderen Ende kurze, segmentierte und plumpe Fortsätze.

Das sind die Reaktionen

Online sind viele User*innen von der Erscheinung des Tieres verblüfft. So schreibt beispielsweise jemand: "Wieso schreiben gerade nicht viel mehr Menschen über diese coole neu entdeckte Art?" Oder: "Sie sieht auf jeden Fall cool aus, aber auch ein bisschen horrormäßig."

Andere sind sich nicht ganz sicher, wie sie reagieren sollen: "Um ehrlich zu sein, der Name irritiert mich. Ich verstehe die einzelnen Worte, aber zusammengesetzt ergeben sie nicht das, was ich da sehe." Oder: "Das ist definitiv außerirdischen Ursprungs. Niemand kann mich vom Gegenteil überzeugen."

Das sind die Hintergründe

Während einer Vielzahl von Meeres-Expeditionen in den Jahren zwischen 2008 und 2017 haben die Forschenden um die Meeresbiologin Emily L. McLaughlin nach den sogenannten Promachocrinus gesucht – einer bislang wenig erforschten Unterart der Haarsterne.

Federführend war dabei das Scripps Institution of Oceanography in San Diego im US-Bundesstaat Kalifornien. Es ist eines der weltweit bedeutendsten Zentren für Meeresforschung.

Haarsterne (Crinoidea
Manche Haarsterne (Crinoidea) leben einen Teil ihres Lebens sessil, sie setzen sich also an den Meeresboden fest. Foto: gettyimages

Haarsterne sind verwandt mit Seeigeln und Seesternen und können sich, im Gegensatz zu den sessilen Seelilien, durchs Meer bewegen. Dafür rudern sie mit ihren fiederartigen Armansätzen. Gleichzeitig filtern sie damit Plankton aus dem vorbeiströmenden Wasser, von dem sie sich ernähren.

Video: Riesiger Blauwal an chilenischer Küste gestrandet