Grünen-Politikerin empört mit DFB-Tweet

Grünen-Politikerin empört mit DFB-Tweet
Grünen-Politikerin empört mit DFB-Tweet

Ein Tweet der Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt zum EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Ungarn hat für großen Wirbel gesorgt. Die Grünen-Politikerin bezog sich ihn ihrem Kommentar zu der Partie auf eine kontroverse Umfrage, die vor dem Turnier große Wellen geschlagen hatte. Nach empörter Kritik löschte sie den Beitrag wieder.

„Diese Mannschaft ist wirklich großartig. Stellt euch kurz vor, da wären nur weiße deutsche Spieler“, hatte Göring-Eckardt zunächst gepostet, ihrem Tweet hatte sie noch drei Regenbogen-Emojis hinzugefügt.

Sie spielte damit auf eine repräsentative WDR-Umfrage an, in der festgestellt worden war, dass fast jeder fünfte Befragte es besser fände, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen würden.

Göring-Eckardt löscht Tweet und erklärt sich

In einem zweiten Post schrieb Göring-Eckardt später: „Habe meinen Tweet gelöscht. Tut mir leid, wie ich formuliert habe. Mich hat aufgeregt, dass 21 Prozent der Deutschen es besser fänden, wenn mehr ‚Weiße‘ in der Nationalmannschaft wären. Ich bin stolz auf diese Mannschaft und wünsche mir, dass wir auch die 21 Prozent noch überzeugen.“

Zuvor hatte es im Netz Kritik gehagelt. Der Polizeigewerkschafter und CDU-Politiker Manuel Ostermann schrieb: „Bewerten sie gerade Menschen nach optischen Merkmalen? Sowas dürfte nach ihrer eigenen Definition rassistisch sein.“

Wolfgang Kubicki von der FDP hatte erklärt: „Ich finde es wirklich bedenklich, wenn Menschen in Deutschland nach ihrer Hautfarbe bewertet werden. Die Kollegin sollte diesen Text schnell löschen.“ CDU-Politiker Matthias Hauer ergänzte: „Es sollte nicht um die Hautfarbe gehen, sondern allein um die fußballerische Leistung der deutschen Spieler.“

Der deutsche Politikwissenschaftler Carlo Masala sagte: „Solange ihr lobend darauf hinweist, dass Deutsche mit Migrationshintergrund besonders tolle Dinge machen (z.B. Tore schießen), solange sind wir Deutschen mit Migrationshintergrund halt keine Deutschen, sondern Deutsche mit Migrationshintergrund. Nett gemeint, ist nicht gut gemacht“.

Der Extremismusfroscher Ahmed Mansour äußerte sich ebenfalls kritisch: „Wer bei der deutschen Nationalmannschaft die Hautfarbe der Spieler thematisiert, betreibt Rassismus, unabhängig von der Motivation dahinter.“