Am Rande der Klippe - aber Eigentümer weigert sich sein Haus aufzugeben

Ein Haus an der Klippe - Traum oder eher Albtraum? (Bild: Allen J. Schaben / Los Angeles Times via Getty Images)
Ein Haus an der Klippe - Traum oder eher Albtraum? (Bild: Allen J. Schaben / Los Angeles Times via Getty Images)

Stellen Sie sich vor, Sie sind Besitzer oder Besitzerin eines knapp 15 Millionen teuren Luxus-Anwesens in Los Angeles mit direktem Blick auf den Ozean. Klingt erst einmal wie ein Traum - es gibt allerdings ein klitzekleines Problemchen... eventuell könnten die Klippen, auf denen Ihr Haus steht, in nicht als zu ferner Zukunft akut einsturzgefährdet sein.

Für den 82-jährigen Radiologen Lewis Bruggeman handelt es sich bei diesem Szenario nicht nur um ein hypothetisches Problem, sondern seine millionenschwere Vier-Zimmer-Villa steht tatsächlich auf einer Klippe in Südkalifornien, von der durch vorhergehende Stürme bereits einige Teile abgebrochen sind. Aufnahmen, die sein und andere Häuser gefährlich nah am Klippenrand zeigen, lassen Böses ahnen und sowohl Internet-User*innen als auch Einwohner*innen spekulierten bereits, dass sie wohl bald ins Meer stürzen müssten.

Aktuell bestehe allerdings noch kein Grund zur Sorge, wie Bruggeman gegenüber dem örtlichen Sender "KCAL" betont: "Das Haus ist in Ordnung, es ist nicht bedroht und es ist nicht im roten Bereich [Häuser im roten Bereich sind akut einsturzgefährdet und müssen evakuiert werden, Anm. d. Red.]. Die Stadt stimmt zu, dass es keine größeren strukturellen Probleme mit dem Haus gibt." Auch der City Manager von Dana Point, Mike Killebrew, bestätigt, dass nach den Unwettern ein geotechnischer Ingenieur und ein Gebäudeexperte sowohl die Häuser, als auch die Klippe begutachtet hätten und zu dem Schluss gekommen wären, dass im Moment "keine unmittelbare Gefahr" drohe.

"Es wird viel, viel Arbeit brauchen, um dieses Anwesen zu stabilisieren"

Die Frage ist allerdings, wie lange das noch der Fall sein wird. Bereits den ganzen Monat wird Los Angeles schon von heftigen Regenfällen geplagt, die dazu führen, dass Flüsse überlaufen und der Boden überwässert ist - wodurch es auch zu Erdrutschen kommen kann. "Wir sehen mehr Schaden und ich denke, wir werden noch einmal mehr Schaden sehen. Mehre Jahre heftiger Regenfälle nacheinander, diese Häuser, diese Grundstücke... Sie können das einfach nicht aushalten", erklärt Kyle Tourjé, Vize-Präsident von Alpha Structural, einer Ingenieurfirma, die sich auf Boden- und Struktur-Arbeiten fokussiert, gegenüber der "Washington Post".

Und auch die nächsten Tage sollen nicht besser werden, weiterer Regen wird erwartet, weshalb es laut Tourjé für die Bewohner*innen der Dana Point Klippen-Häuser wichtig ist, die Anwesen sturmfest zu machen. Er hat auch schon Ideen: Netze oder natürliche Schlingpflanzen, mit tiefen Wurzeln, die die Klippe herunter wachsen, können beispielsweise als extra Sicherheit dienen. Aber er sagt auch deutlich: "Es wird viel, viel Arbeit brauchen, um dieses Anwesen zu stabilisieren."