Hidden Headlines: Gepäck-Debakel bei Swiss-Flug nach Bilbao

Eine Swiss-Maschine hat am Samstag bei einem Flug nach Bilbao sämtliches Gepäck der Passagiere zurückgelassen - offenbar wegen fehlendem Personal. Die Passagiere waren wenig erfreut.

Um den Flugplan einzuhalten, ist eine Swiss-Maschine ohne die Koffer der Passagiere von Zürich nach Bilbao in Nordspanien geflogen. (Bild: Getty)
Um den Flugplan einzuhalten, ist eine Swiss-Maschine ohne die Koffer der Passagiere von Zürich nach Bilbao in Nordspanien geflogen. (Bild: Getty)

Für die Swiss-Passagiere, die am Samstag von Zürich nach Bilbao geflogen waren, war die Verwunderung groß, als sie am Gepäckförderband mindestens 45 Minuten vergeblich auf ihre Koffer warteten - und immer noch kein einziges Gepäckstück zum Vorschein kam.

Der Flug wurde von Swiss im Auftrag der Edelweiss durchgeführt, so dass keine Swiss-Crew für weitere Infomationen zum Verbleib der Koffer zur Verfügung stand.

Von Mitarbeitern der spanischen Airline Iberia erfuhren die Passagiere schließlich, dass die Maschine komplett ohne Passagier-Gepäckstücke in Bilbao angekommen sei, wie ein Sprecher von Swiss gegenüber Insider bestätigte: Die Swiss hatte bei dem Flug WK226 von Zürich in die nordspanische Stadt kurzerhand das Gepäck zurückgelassen.

Aufgrund eines Mangels an Bodenpersonal bei unserem zuständigen Gepäckabfertiger konnte das Gepäck nicht verladen werdenSwiss-Mediensprecher Kavin Ampalam

"Aufgrund eines Mangels an Bodenpersonal bei unserem zuständigen Gepäckabfertiger konnte das Gepäck nicht verladen werden", bestätigte Swiss-Mediensprecher Kavin Ampalam gegenüber Insider.

Ampalam sagte, der Flug sei ohne die Koffer der 111 Passagiere abgeflogen, da das Flugzeug vor dem Nachtflugverbot um 23 Uhr eine andere Gruppe von Passagieren von Bilbao zum Flughafen Zürich fliegen musste. "Sonst hätte man nicht rechtzeitig vor der Nachtflugsperre nach Zürich zurückfliegen können", so Ampalam auf Anfrage der Zeitung Blick. Die Gepäckladung sei ein komplexes System mit verschiedenen Partnern, auf das Swiss keinen Einfluss habe, wie er betonte.

Pilot erwähnte fehlendes Gepäck nicht

Während der Pilot den Passagieren während des Fluges erklärte, dass der Flieger aufgrund von "Fachkräftemangel" erst mit eineinhalb Stunden Verspätung starten konnte, erwähnte er das fehlende Gepäck an Bord nach Angaben der Passagiere nicht.

Viele Passagiere zeigten sich enttäuscht und wütend. "Ich finde das einfach arrogant, wissentlich Leuten so die Ferien zu verderben. Denn es muss ja wissentlich geschehen sein", erklärte ein betroffener Passagier gegenüber Blick. Der Crew müsse angesichts des Ladegewichts klar gewesen sein, dass kein Gepäck an Bord ist.

"Wir verstehen die Frustration und den Ärger der Passagiere sehr gut, vor allem, weil viele von ihnen in den Ferien unterwegs waren", sagte Ampalam gegenüber Insider und fügte hinzu, dass Swiss "derzeit unsere Prozesse überprüft, um zu verhindern, dass sich solche Fälle wiederholen".

Gepäck soll nachgeschickt werden

Besonders ärgerte sich eine nach Spanien gereiste Gruppe von Gleitschirmpiloten über das fehlende Gepäck, die zunächst ohne Ausrüstung vor Ort waren. "Unsere Ferien sind im Eimer", erklärten sie frustriert gegenüber Blick.

Immerhin: Am Sonntag erklärte die Fluggesellschaft, dass der erste Teil des Gepäcks bereits am Sonntagabend vor Mitternacht nach Bilbao transportiert werden sollte, der nächste Teil sollte 24 Stunden später folgen. Für viele ist das wohl eher ein schwacher Trost. Ob und inwieweit die Passagiere auf Entschädigung hoffen können, ist bislang nicht bekannt.

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